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3.2 Stadium 2: Quantifizierung und Mitigation von Risiken als zentrale Entwicklungsfaktoren
ОглавлениеDie nächste Entwicklungsstufe basiert auf der Erkenntnis, dass die Bewertungslogiken, die hinter den bis dato berichteten Risken stehen, innerhalb des Unternehmens divergieren und somit zu verzerrten Risikoinformationen führen können. Daher etablieren Unternehmen in diesem Stadium eine einheitliche Bewertungslogik. Oft werden Kategorien für die Eintrittswahrscheinlichkeit und Kategorien für das Schadensausmaß vorgegeben. Die in diesem Stadium üblichen Darstellungsformen der Risikoinformationen dienen meist rein der Übersicht und werden oft in Form von Risk Maps dargestellt.
Des Weiteren etablieren Unternehmen Maßnahmen zur Mitigation von Risiken auf Einzelrisikobasis. In dieser Stufe gewinnt der Risikomanagementprozess an Struktur (z.B. Verantwortlichkeiten, zyklische Updates) und Risikobewertungen werden einem strukturierten Monitoring unterzogen, um die Einheitlichkeit der gesammelten Daten zu gewährleisten und eine einheitliche Berichterstattung sicherzustellen.
Im Rahmen der Definition von Maßnahmen zur Risikomitigation wird eine neue Perspektive eingenommen: Im Fokus stehen neben der Berichterstattung und der Compliance nun auch eine nachhaltige Risikoanalyse, um risikomitigierende Maßnahmen abzuleiten und diese umzusetzen. Das Ziel ist nun, die identifizierten Risiken im Detail zu verstehen und die Performance im Bereich der Risikomitigation zu erhöhen.
Zentrale Fragestellungen von Unternehmen in diesem Stadium sind Kosten-Nutzen-Überlegungen im Hinblick auf die risikomitigierenden Maßnahmen.
Die Menge an vorhandenen Daten steigt, der Risikomanagementprozess ist etabliert, zu bestehenden Risiken werden Maßnahmen und entsprechende Verantwortlichkeiten zugeordnet. Die Maßnahmen zur Risikomitigation gilt es natürlich umzusetzen – ein Schritt, der meist mit Kosten verbunden ist.
Damit stehen Unternehmen vor der Herausforderung, dass auch die Wirkung der Maßnahmen gemessen werden muss. Einerseits, um den Effekt auf die identifizierten Risiken zu bewerten, und andererseits, um valide Entscheidungsgrundlagen dafür zu erhalten, mit welchem Kosteneinsatz die angestrebte Risikomitigation erreicht werden kann.