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Abbildung 3: Evolutionsstufen bei der Digitalisierung des Risikomanagements
ОглавлениеDie Evolution der Digitalisierung des Risikomanagements lässt sich grob in drei Stufen einteilen:
Risiken (strukturiert) erkennen: So beantworten die real-analytischen Descriptive und Diagnostic-Analytics-Technologien bereits im Bereich der Risikoerkennung die Fragestellungen „Was ist passiert?“ und „Warum ist es passiert?“ wesentlich umfassender als ein klassisches, auf rein menschlichem Input basierendes Risikomanagement. Durch die reine Ex-post-Betrachtung hält sich der für das Unternehmen realisierbare Wertbeitrag hier allerdings in Grenzen – dennoch liefern diese Ansätze zumindest einen wertvollen Beitrag für die Strukturierung der unternehmensspezifischen Risikolandschaft.
Risiken (integriert) steuern: Dies ändert sich schlagartig durch die ex-ante-fokussierten Predictive Analytics, die die Weiterentwicklung der klassischen Frühwarnsysteme darstellen. Mit Prescriptive-Analytics-Methoden werden Einflussfaktoren für Risiken identifiziert und bewertet – damit ist erstmal eine echte analytics-basierte Risikosteuerung möglich. Diese ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Integration des Risikomanagements in die unternehmerischen Steuerungs- und Performance-Systeme.
Chancen (wertorientiert) nutzen: Den höchstmöglichen Wertbeitrag wird ein automatisiertes selbstlernendes Risikomanagement liefern, das dem Nutzer auf Cognitive Analytics basierend selbstständig geeignete Entscheidungsalternativen zur Verfügung stellen kann und in letzter Ausbaustufe auch bestimmte Entscheidungen selbst treffen kann. Eine völlige Übernahme des Risikomanagements durch eine KI ist hierbei sicher weder erstrebenswert noch in absehbarer Zukunft realisierbar. Aus bereits getroffenen Entscheidungen zu lernen und basierend auf historischen und antizipatorischen Daten dem Risikomanager verschiedene Entscheidungsalternativen samt Bewertung der Erfolgschancen zur Auswahl zu stellen, liegt aber definitiv schon im Rahmen des Möglichen.
Und je stärker sich auch die Unternehmensprozesse digitalisieren werden, umso wichtiger werden auch solche dynamischen und agilen Risikomanagementprozesse.