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2.1.2 Fallbeispiel

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Die Umfeldanalyse der mittelgroßen Regionalbank konzentrierte sich einerseits auf die volkswirtschaftliche Entwicklung (ökonomische Rahmenbedingungen) und auf die Analyse der aktuellen relevanten Trends bezogen auf die Geschäftstätigkeit des Finanzdienstleisters.

In der Analyse der volkswirtschaftlichen Entwicklung lag der Schwerpunkt auf jenen Kenngrößen, die auch für die Jahresplanung (Budgetierung) ausschlaggebend waren, nämlich die konjunkturelle Entwicklung (Bruttoinlandsprodukt (BIP) etc.) differenziert nach den Regionen, in denen der Finanzdienstleister tätig war, und die Entwicklung bankspezifischer Makroindikatoren wie kurz- und langfristige Zinssätze, Aktienindizes und Fremdwährungskurse. Im Gegensatz zur Jahresplanung war die Prognose entsprechend dem Zeithorizont der Strategie (fünf Jahre) langfristig und somit mit größerer Unsicherheit behaftet. Auch aus diesem Grund spielten die Prognosewerte für die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der strategischen Planung eine geringere Rolle als in der Jahresplanung des Unternehmens und wurden tendenziell als ceteris paribus betrachtet („erwartet wird eine moderate aber stabile Wirtschaftsentwicklung und daher ein stabiles, förderliches Umfeld für die Umsetzung der Strategie“).

Bei der Trendanalyse wurde die Frage gestellt: „Welche Trends im Kundenbereich (Kundenverhalten, Kundenbedürfnisse), Technologie (speziell Digitalisierung), Politik, Rechtsentwicklung (speziell Regulatorik), Gesellschaft und Wirtschaft (global und regional) werden unser Geschäft in Zukunft (in den nächsten fünf Jahren) verändern?“ Für die einzelnen identifizierten Trends wurden dabei folgende Punkte ermittelt und dokumentiert:

 kurze Beschreibung des Trends (z.B. „Kunden werden zunehmend informierter und kritischer“);

 Einschätzung, ob es sich um eine Chance bzw. Risiko handelt (oft traf beides zu);

 Priorität des Trends nach seiner Bedeutung (A/B/C);

 Begründung für die Auswahl des Trends, die Einschätzung hinsichtlich Chance/Risiko und die Priorisierung (wie wichtig ist der Trend für strategische Entscheidungen?);

 Definition von Ansatzpunkten und kritischen Erfolgsfaktoren, die sich für das Unternehmen aus dem Trend ergeben.

Diese strukturierte Bearbeitung von Trends hat sich sehr positiv auf die Diskussion und den Erkenntnisgewinn im Strategieprozess ausgewirkt. Von besonderem Nutzen für die Strategieentwicklung war aber, dass aus dieser Trendanalyse bereits unmittelbar Handlungsansätze für die Strategie abgeleitet wurden, sodass die Ist-Analyse direkt Beiträge zur Strategieentwicklung lieferte, die in den weiteren Projektphasen genutzt werden konnten.

Strategie und strategisches Management

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