Читать книгу Akkulader - Группа авторов - Страница 7
Оглавление02. KAIN – Vergleichen ist tödlich! – »Gebet verhindert Kurzschluss.« – Bibelstelle: 1. Mose 4,1-12
DAS ERSTE Gewaltverbrechen der Bibel! Bruder erschlägt Bruder. Mensch tötet Mensch. Bis heute millionenfach wiederholt sich das in allen Variationen. Gewalt durch Waffen, Fäuste, Blicke, Worte, Schweigen, Strukturen.
Leider füge ich dieser unendlichen Geschichte hin und wieder selbst ein Kapitel hinzu: Es läuft nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Die Wut kribbelt in meinem Innern. Die Spannung steigt wie bei einer überladenen Batterie, bis es zum Kurzschluss kommt. Schlagartig und kaum kontrollierbar wird zerstörerische Energie frei. Worte genügen. Sie richten Schaden an, den ich hinterher bereue.
DIE ANTWORTLOSIGKEITEN GEHÖREN ZUM MÄNNERLEBEN
Wie kommt es zu dieser »history of violence«? Kann ich als Mann aussteigen? Kains Geschichte gibt uns Antworten. Sie schildert einen Opfergottesdienst. Jeder der beiden Brüder gibt als Zeichen des Dankes etwas von dem zurück, was Gott geschenkt hat: Abel von den Tieren seiner Herde, Kain von der Ernte seines Ackers. Gott reagiert allerdings unterschiedlich. Abels Opfer sieht er gnädig an, Kains Opfer verweigert er.
Warum macht Gott diesen Unterschied? Diese Frage wird weder gestellt noch beantwortet. Man kann lange rätseln. Hat Kain nur minderwertige Gaben geopfert, Abel aber sein Bestes gegeben? Die spätere Deutung weist in diese Richtung (vgl. 1. Johannes 3,12; Hebräer 11,4). In der alttestamentlichen Geschichte bleibt diese Frage unbeantwortet. Vielleicht mit Absicht? So als wollte der Erzähler sagen: »Es gibt Ungleichheit und unfaire Situationen, die wir nicht erklären können. Gott schenkt dem einen ein lockeres Leben, den anderen mutet er ein schweres Schicksal zu. Die Warum-Frage ist von außen nicht zu beantworten!«
Stattdessen stellt die Bibel umso dringender die Wie-Frage: Wie gehst du, Kain, mit dieser Ungleichheit um? Wie reagierst du, Mann, wenn anderen etwas besser gelingt, wenn sie bevorzugt werden, wenn sie es scheinbar einfacher haben?
VERGLEICHEN VERHINDERT FREUDE
Vergleiche nicht! Denn es wird immer jemanden geben, der dich in den Schatten stellt. Robert Gernhardt hat dies sehr treffend in einem Gedicht ausgedrückt: Es ist immer einer begabter, berühmter, betuchter, beliebter, besser als du! Wenn du dich vergleichst, kannst du dich nicht mehr mit anderen freuen. Die innere Spannung wächst. »Warum er und nicht ich?« Es droht die unkontrollierte Entladung – vielleicht an einer ganz anderen Stelle in deinem Leben. Allzu oft entlädt sich der Frust über ungerechte Behandlung auf der Arbeit als aggressive Stimmung zu Hause.
Gott traut Kain und uns Männern zu, die Wut im Griff zu haben: »die Sünde [lauert] vor der Tür und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie« (1. Mose 4,7). Aus eigener Kraft können wir an diesem Anspruch nur scheitern. Doch ein Gebet zur rechten Zeit kann einen Kurzschluss verhindern.
GEBET:Jesus Christus. Ich spüre Wut und Frust in mir. Ich fühle mich ungerecht behandelt. Einem anderen gelingt, woran ich scheitere. Beherrsche mich und lass die Spannung in mir nicht zu einer zerstörerischen Energie werden. Hilf mir, darauf zu vertrauen, dass du mich den richtigen Weg führst. Amen. |
POWERBANK
Das Gedicht »immer« von Robert Gernhardt lässt sich leicht im Internet finden. Prädikat: Sehr lesenswert.
Der Film »A History of Violence« erzählt, wie ein harmloser Familienvater jede Kontrolle verliert. Prädikat: Sehr sehenswert.
DR. DIRK KELLNER