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Оглавление03. ABEL – Neidgeplagt – »Raus aus dem Angebermodus, rein in die Bescheidenheit.« – Bibelstelle: 1. Mose 4
VON ABEL wissen wir nur wenig. Abel (der erste Mensch mit Bauchnabel!) und sein jüngerer Bruder Kain opfern (vgl. 1. Mose 4). Beide haben etwas von Gott empfangen – seine Hilfe und seinen Segen bei ihrer Arbeit als Schäfer bzw. als Bauer. Davon wollen beide Gott etwas zurückgeben. Dankbarkeit bestimmt ihre Beziehung zu Gott. Warum Gott Abels Opfer annimmt und das Opfer Kains verwirft, bleibt im Bibeltext offen. Ging es um die Gaben an sich oder um die Herzenshaltung hinter dem Opfer? In der weiteren Erzählung kommt Kain jedenfalls nicht gut weg. Was war vorher geschehen?
NEID IST GEFÄHRLICH
Dann wird der gerechte Abel (vgl. Matthäus 23,35), der Gottes Anerkennung erfahren hat, zum Opfer des Neides und Zorns seines eigenen Bruders. Nein, Kain kann und will sich nicht mitfreuen! Er ignoriert Gottes Warnung und erschlägt bei nächster Gelegenheit seinen Bruder Abel. Bei solchen Brüdern braucht man keine Feinde! Sein Neid und Zorn setzen in ihm Energie für das Handeln frei, das aber verheerende Folgen hat. Schon mancher hat energisch das Unglück anderer und seinen eigenen Untergang vorangetrieben. Nach der Tat hat sich auch für Kain alles verändert. Gott zieht ihn zur Rechenschaft und er verliert alles. Mehr sagt die knappe Erzählung nicht. Wir wissen nicht, ob es Gespräche zwischen den Brüdern oder mit Gott gab.
Neid verzerrt und ist gefährlich: Neider sehen – oft nur selektiv – das Glück anderer, vergleichen mit ihrer eigenen Situation – oft ebenfalls nur in Auswahl. Sie gönnen anderen nicht, was sie selbst gerne hätten, aber scheinbar nicht haben, obwohl sie es vermeintlich verdient hätten: die gute Gesundheit, die gut aussehende, gesunde, gut verdienende und so liebevoll wirkende Ehefrau, die gelungene Karriere in der richtigen Branche, die Begabungen, Kinder bzw. die klugen und gut geratenen Kinder, den Wohlstand und die damit verbundenen Gestaltungsmöglichkeiten.
NEID RAUBT ENERGIE
Wie klein und erbärmlich erscheint mein eigenes Leben im Vergleich zu XYZ! Neid engt den Blick ein, frisst Dankbarkeit und Freude auf, kostet Energie, vergiftet Beziehungen und Freundschaften – unter Brüdern, Freunden, Kollegen, Nachbarn usw. Ich kenne Neid. Ich sehe, was andere sind, können und haben – und was ich weder bin, kann noch habe. Ich sehe die Anerkennung, die andere bekommen und die mir verwehrt bleibt.
Mir hilft immer wieder eine Strophe eines alten Kirchenlieds, die ich freilich nicht einfach herunterbete (und dann ist alles gut), sondern durchbuchstabieren muss. Paul Gerhardt dichtete im Jahr 1666: Lass mich mit Freuden ohn alles Neiden sehen den Segen, den Du wirst legen in meines Bruders und Nächsten Haus.Nicht gequälte Anerkennung, sondern echte Freude an Gottes Segen im Leben anderer (und in meinem eigenen Leben, wenn ich den Segen Gottes in meinem Leben denn sehen kann und sehen will und nicht nur neidisch auf die anderen blicke!) gibt mir Energie für mein eigenes Leben.Tipp die Verse ab, pinn sie dir an den Spiegel. Verinnerliche sie. |
POWERBANK
Der Neid anderer lässt sich nur bedingt vermeiden. Provozieren sollte Mann ihn allerdings nicht. Ich muss nicht alles, was ich bin, kann und habe (genauer: was Gott mir geschenkt hat!), vor mir hertragen und zur Schau stellen. Raus aus dem Angebermodus, rein in die Bescheidenheit. Stattdessen kann ich das, was ich bin, kann und habe, zur Ehre Gottes und zum Wohl meiner Mitmenschen einsetzen – geteilter Segen ist doppelter Segen.
CHRISTOPH STENSCHKE