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Vorwort

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Das deutsche Gesundheitswesen hatte bisher im Corona-Jahr 2020 mannigfaltige Herausforderungen zu bestehen. Wie das gemeistert wurde, hat dem Land, seiner Administration und seinen gesundheitlichen Versorgungsstrukturen viel internationale Anerkennung eingebracht. Tatsächlich war die deutsche gesundheitliche Versorgung auch schon vor der COVID19-Pandemie im internationalen Vergleich Mitglied der Spitzengruppe. Dabei ist die gesundheitspolitische Diskussion in unserem Land bereits über Jahrzehnte hinweg von der Frage gekennzeichnet, ob und wie althergebrachte überlebte Versorgungsstrukturen modernisiert oder durch innovative Gestaltungen abgelöst werden sollen.

Schwerpunkt ist hierbei der Schnittstellenbereich der ambulanten und stationären Versorgungssektoren, sowohl in der Medizin, als auch in der Altenpflege. In diesem Bereich besteht das größte Potenzial zur Steigerung der Effizienz und Effektivität der gesundheitlichen Versorgung in Deutschland. Hier prallen aber auch im versorgungstheoretischen Meinungsstreit reformistische Bestrebungen zur Überwindung der sektoralen Trennung am stärksten mit sektoralen Beharrungskräften aufeinander. Bereits vor der Corona-Krise wurde vielfach kritisch darauf hingewiesen, dass man in Deutschland angesichts des demografischen Wandels und weiterer innerhalb und außerhalb unseres Landes bestehender Herausforderungen mehr gesetzgeberische Initiative auf die Überwindung der sektoralen Versorgungsbarrieren ausrichten müsse. Vor dem Hintergrund kräftig sprudelnder Quellen von Steuern und Abgaben wurden jedoch notwendige Konzeptionen auf die lange Bank geschoben. Im Ergebnis lassen größere und nachhaltige Entwicklungsfortschritte auf dem Weg der Beseitigung struktureller Hemmnisse noch auf sich warten.

Viel schneller als für möglich gehalten, hat nun COVID-19 Deutschland in eine Krise gestürzt, die die deutsche Wirtschaft schwerwiegend geschwächt und den deutschen Staat veranlasst hat, eine gewaltige Neuverschuldung aufzunehmen. Bereits heute hat deshalb die Frage der Verbesserung von Effizienz und Effektivität der für die Daseinsvorsorge der Bürgerinnen und Bürger ohnehin sehr kostenträchtigen gesundheitlichen Versorgung eine neue, sehr viel größere Dimension erhalten.

Insbesondere aus unserer Tätigkeit im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Integrierte Versorgung im Gesundheitswesen e. V. (DGIV) heraus wollen wir mit diesem Band der Fachdiskussion zur Weiterentwicklung der intersektoralen Versorgung neue Impulse verleihen und bedanken uns bei allen Autorinnen und Autoren für Ihre Mitarbeit.

Berlin, im Juni 2020

Prof. Dr. med. Stefan G. Spitzer

Prof. Dr. Volker Ulrich

Intersektorale Versorgung im deutschen Gesundheitswesen

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