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1 Albert Raasch: Initiator der GAL e.V. 1.1 Vorbemerkung und ein caveat zur frühen Quellenlage

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Ein Zufall ist es nicht, wohl aber eine u.E. durchaus begründete Koinzidenz: Albert Raasch 90 und die deutsche Gründung einer [sprich: ‚der‘] Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL e.V.) mit deren nunmehr fast aufs Jahr genau 50-jährigem Gründungsjubiläum. Indes: war deren Gründung – mit Raasch als einem der amtsgerichtlich in Kiel eingetragenen Gründungsväter – so total neu?

Was war da wissenschaftshistorisch geschehen, das nach über mehr als zwei Jahrtausenden von Reflektion über Sprache Anwendungen dieses ‚Studiums‘ geradezu als einen Hype erzeugt haben mag – nun subsumiert unter der Bezeichnung Angewandte Linguistik (Kap. 2)? Und damit sind wir auch schon beim Erzeuger: Albert Raasch. Wir konzedieren heute: weitere Co-Väter kommen in Betracht, denen indes Albert Raasch verbunden war, ist und bleibt. Sie weisen uns noch heute – von ihm aktualisierte – Wege (Kap. 3).

Die Quellenlage für die Gründungsphase der GAL und mithin auch für deren Anteil von Albert Raasch als Mitbegründer ist u.E. nicht übermäßig ergiebig. Auch die Websites der diversen nationalen angewandt-linguistischen Gesellschaften konzentrieren sich – verständlicherweise – eher auf gegenwärtige Aktivitäten und Zukunftsprojektionen, weniger auf die früheste eigene Historie. Für diese erste Phase sind da frühe Protokolle, maschinenschriftlich nur, allenfalls noch als limitierte Xerox-Kopien; da sind die frühesten damaligen Co-Akteure als Zeitzeugen – insoweit sie noch unter uns weilen; da sind allenfalls noch Zeitzeugen aus der damals ‚zweiten Reihe‘, mithin damalige frühere jüngere Mitarbeiter der ersten Akteure, die in das Gründungsgeschehen eingebunden waren – wie auch der Verfasser als mit Albert Raasch für die GAL-Gründung in Kiel gerichtlich Eingetragener.

Erst ab dem Kongressbericht der 2. Jahrestagung der Gesellschaft für Angewandte Linguistik GAL e.V. (Julius Groos Verlag, Heidelberg 1971) liegen nachvollziehbar erste Print-Veröffentlichungen vor, mithin erstmals für den Kongress vom 9.-10. Oktober 1970 in Stuttgart – als Sonderband der Zeitschrift IRAL (= International Review of Applied Linguistics) – wie auch die Kongressberichte folgender Jahre in gleicher IRAL-Sonderband-Reihe. Dieser erste Kongressbericht war – wie auch ihm folgende Kongressberichte der nächsten Jahre – sehr selektiv: Für 1970 nahm er (Kurz-)Fassungen von nur 38 von 100 Präsentationen auf.

Für die vorliegende Würdigung indes bedeutsam: Im Vorwort schreiben die beiden Vorsitzenden, also auch unser Jubilar Albert Raasch, richtungweisend:

Die ausgewählten Beiträge sollen aufmerksam machen auf die intensiven Bestrebungen deutscher Kollegen in Theorie und Praxis, den Rückstand auf dem Gebiete der Angewandten Linguistik gegenüber einem großen Teil des Auslandes [Kursivierung durch den Verfassser] abzubauen. [Vorwort, S. 4].

Die Menschen verstehen: Grenzüberschreitende Kommunikation in Theorie und Praxis

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