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3. Wachsende religiöse Pluralität – konkrete Konflikte

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Die wachsende religiöse Pluralität ist ein Faktum. Unabhängig davon kann aber auch nach einer gesellschaftspolitischen Bewertung gefragt werden: Ist Pluralität ausschließlich Bereicherung oder ist Pluralität auch konfliktbeladen? Und wie sollen die öffentliche Hand und die Politik mit der wachsenden Pluralität umgehen?

Die erste und allgemeine Antwort lautet: Pluralität ist Bereicherung und kein Problem, wenn der Staat sich weiterhin religionsneutral verhält, wenn die Trennung von Staat und Kirche konsequent betrieben wird, und wenn sich die Religionsgemeinschaften bei den normativen Vorgaben zur Gestaltung des täglichen Lebens ihrer Gläubigen zurückhalten, insbesondere dann, wenn es zum Konflikt mit rechtlichen Grundsätzen kommen könnte. Oder umgekehrt formuliert: Wenn der Staat einzelne Religionen bevorzugt, die Trennung von Staat und Kirche unscharf werden lässt, und die Religionsgemeinschaften den einzelnen Gläubigen durch religiöse Vorgaben in Konfliktsituationen treiben, dann haben alle Beteiligte ein Problem. Religionsgemeinschaften würden nämlich dann zum Konfliktverursacher werden, weil sie kulturelle, moralische und vielleicht sogar rechtliche Normaussagen tätigen, die im Widerspruch zu Normaussagen des Staates oder der Mehrheitsgesellschaft stehen können. Dann entstehen Brüche und Konflikte, und religiös motivierte Konflikte zeichnen sich immer durch ein Übermaß an Irrationalität aus, wie die Geschichte und die Gegenwart zeigen.

Um diese allgemeine Antwort zu präzisieren, werden konkrete Beispiele nachgereicht, die der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration in seinem Jahresgutachten von 2016 aufgearbeitet hat.

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