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3 Im Dialog mit Lernenden und Lehrenden

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Im Dialog mit Lernenden und Lehrenden finden sich Beiträge über die Entstehung eines Lehrbuchs für eine besondere Zielgruppe und über Ausbildungs- und Weiterbildungsangebote für das Dolmetschen für Gerichte und Behörden.

Christina Schäffners Beitrag handelt vom Entstehungsprozess des noch nicht veröffentlichten Lehrbuchs Interpreting in political and diplomatic contexts – explained, welches in gemeinsamer Autorinnenschaft mit Mira Kadrić und Sylvi Rennert verfasst wurde. Es basiert auf Kadrić’ und Zanoccos Buch Dolmetschen in Politik und Diplomatie (2018). Schäffner thematisiert anhand einiger Beispiele die Probleme bei der Adaption dieses Buchs. Eine große Herausforderung in der englischsprachigen Überarbeitung bestand darin, die Bedürfnisse einer globalen heterogenen LeserInnenschaft zu antizipieren. Die deutschsprachige Version konnte für diese Zwecke nicht einfach übersetzt werden, da sie einerseits einen zu starken Bezug zum DACH-Raum, vor allem Österreich, hatte. Andererseits entspricht beispielsweise der deskriptive Stil des deutschsprachigen Studienbuchs nicht unbedingt den Konventionen und Anforderungen englischsprachiger Lehrbücher, was das Autorinnenteam bei der Adaption berücksichtigen musste.

Ana-Maria Bodo widmet sich in ihrem Beitrag der universitären Weiterbildung am Beispiel des von Mira Kadrić geleiteten postgradualen Universitätslehrgangs Dolmetschen für Gerichte und Behörden, der 2016 an der Universität Wien als Reaktion auf die Flüchtlingskrise 2015/16 eingerichtet wurde. Der Lehrgang wurde zunächst als zweisemestriger Grundlehrgang für die Bedarfssprachen Arabisch, Dari/Farsi und Türkisch angeboten, bis er schließlich 2018 um ein Master-Upgrade erweitert wurde. Mittlerweile werden auch Albanisch und Chinesisch angeboten. Bodo, die nicht nur für das Management des Universitätslehrgangs zuständig ist, sondern bei Mira Kadrić auch eine Dissertation über den Universitätslehrgang schreibt, fokussiert sich in ihrem Beitrag vor allem auf die TeilnehmerInnen, deren Heterogenität – beispielsweise durch die unterschiedlichen beruflichen und akademischen Werdegänge – auffallend ist.

Sylvi Rennerts Beitrag befasst sich ebenso mit der Aus- und Weiterbildung für DolmetscherInnen und NutzerInnen im Rechtsbereich. Rennert gibt zunächst einen Überblick über die verschiedenen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und stellt schließlich das interdisziplinäre DG Justice-Projekt TransLaw an der Universität Wien vor, in dem sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war. Im Fokus dieses internationalen Projektes stand die Verbesserung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen DolmetscherInnen und JuristInnen, die beispielsweise in Wien in Form einer transkulturellen LawClinic für Studierende der Translationswissenschaft und der Rechtswissenschaften und eines gemeinsamen Workshops für angehende GerichtsdolmetscherInnen und RichteramtsanwärterInnen durchgeführt wurde.

Vlasta Kučiš‘ Beitrag ist der dritte und letzte Beitrag zu TransLaw, wobei der Fokus auf der Projektimplementierung an der Universität Maribor liegt. Kučiš beginnt mit einer allgemeinen Einführung in die Situation des Gerichtsdolmetschens in Slowenien und beschreibt unter anderem die Zulassungs- und Professionalisierungskriterien für DolmetscherInnen. Danach präsentiert sie die im Rahmen von TransLaw eingeführte Lehrveranstaltung Mehrsprachige und transkulturelle Kommunikation in Strafverfahren, welche in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Translationswissenschaft und der Rechtswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Maribor abgehalten wird.

Dolmetschen als Dienst am Menschen

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