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Zusammenfassung
ОглавлениеDurch die enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Gesundheitsberufe kann die Qualität der patientenzentrierten Versorgung erheblich verbessert werden. Das Gelingen hängt nicht nur davon ab, inwieweit Einzelne bereit sind, professionsspezifische Grenzen zu überwinden und sich für das Wohl von Patienten und Patientinnen, Angehörigen und Bevölkerungsgruppen einzusetzen. Interprofessionalität als Konzept setzt vielmehr eine kontinuierliche Interaktion und den Wissensaustausch zwischen Fachleuten voraus, um Ausbildungs- und Versorgungsfragen zu lösen oder zu erforschen. Sie ist eingebettet in einen bevölkerungs- und bedarfsorientierten Ansatz. Es bedarf Strategien zur gemeinsamen Zielfindung und Verbesserung der Interaktion zwischen den Berufsgruppen sowie entsprechende Aus-und Weiterbildungskonzepte. Leitend können hierbei die vier von der Interprofessional Education Collaborative (IPEC) erarbeiteten Kompetenzbereiche: Werte und Ethik, Rollen und Verantwortung, interprofessionelle Kommunikation sowie Team und Teamarbeit sein.
Obwohl durch Interprofessionalität und Integrative Medizin die gleichen Ziele verfolgt werden, wurde der jeweilige Diskurs bislang weitgehend unabhängig voneinander geführt. Während sich die Interprofessionalität in kommunikativen Aushandlungsprozessen mit Fragen über Rollen-, Verantwortungsübernahme und Bildungskonzepte beschäftigte, stellten sich in der Integrativen Medizin normative Fragen nach Behandlungs- und Therapieoptionen. Beide Konzepte können gewinnbringend miteinander verknüpft werden. Ausbildungskonzepte für interprofessionelle Zusammenarbeit können nahezu uneingeschränkt für die Integrative Medizin übernommen werden. Die Academic Collaborative for Integrative Health erweitert hierfür die IPEC-Kompetenzbereiche um zwei weitere: die Evidenzbasierte und -informierte Versorgungspraxis und die Integration nicht konventionell und/oder akademisch ausgebildeter Leistungserbringer in die Versorgungsstrukturen. Am Ende des Kapitels werden zwei Best-Practice-Beispiele aufgegriffen: Für die Interprofessionelle Zusammenarbeit im Rahmen der Mind Body Medicine werden Erfahrungen zu entstehenden Herausforderungen und gelungene praxisbasierte Interventionen aufgezeigt. Die Beschreibung der studiengangsübergreifenden Zusammenarbeit im Bereich Komplementärmedizin macht deutlich, welche neuen Möglichkeiten sich durch die Verschränkung von Interprofessionalität und Integrativer Medizin eröffnen.