Читать книгу Integrative Medizin und Gesundheit - Группа авторов - Страница 73
6.3.2 Interprofessionelle Lehre zur Komplementärmedizin – eine Zusammenarbeit zweier Universitäten in Zürich
ОглавлениеDerzeit entstehen an einigen Universitäten interprofessionelle Lehrmodule zu integrativmedizinischen Themen, wie beispielsweise an den Medizinischen Fakultäten Heidelberg und Lübeck. Im Herbstsemester 2019 haben das Institut für komplementäre und Integrative Medizin, Universitätsspital Zürich an der Universität Zürich und das Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der ETH Zürich, erstmalig ein gemeinsam entwickeltes Modul zur Komplementärmedizin als interprofessionelle Lehre durchgeführt. In diesem Modul besuchten Masterstudierende der Pharmazie und Studierende der Medizin gemeinsam acht Lerneinheiten. Damit wurden gleich zwei wichtige Lerninhalte abgedeckt: Zum einen wurden Grundlagen der komplementärmedizinischen Therapie und komplementärmedizinische Medikamente vermittelt, das sind Themen, die im Gesundheitswesen einen immer größeren Stellenwert einnehmen. Zum anderen wurde die interprofessionelle Zusammenarbeit, welche im Lernzielkatalog beider Studiengänge verankert ist, gestärkt.
Damit sollen eine gemeinsame Sprache und das Vertrauen in die gegenseitigen Kompetenzen bereits im Studium etabliert werden. Durch den Einsatz moderner Lehrmethoden, wie z.B. flipped classroom, tandem teaching, buzz groups und mobile voting, wurden die Studierenden aktiv zum Austausch und zur Zusammenarbeit in interprofessionellen Kleingruppen angeregt. Die für die Lerneinheiten ausgewählten Themen umfassten Phytotherapie, Anthroposophische Medizin und Chinesische Medizin. Diese wurden jeweils aus pharmazeutischer und medizinischer Sicht betrachtet. Die im interprofessionellen Team lehrenden Dozierenden legten besonderen Wert auf die Vermittlung von Möglichkeiten und Grenzen der verschiedenen komplementärmedizinischen Methoden sowie deren Evidenz. Dieses neue Lehr- und Lernsetting soll zur Kenntnis und Wertschätzung der Kompetenzen anderer Health Professionals beitragen. Das wiederum schärft das eigene Rollenprofil in der Grundversorgung beider Professionen zum Thema Komplementärmedizin und gewährleistet eine bessere Versorgung der zukünftigen Patientinnen und Patienten.