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4 Engagement für Baumartenvielfalt und Wissenstransfer

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Seit 1991 bin ich selbst mit dabei und wurde damals als einer der ersten ins Kuratorium Baum des Jahres berufen. Zunächst viele Jahre als Mitglied, war ich dann zunehmend mit der Öffentlichkeitsarbeit mittels des Faltblattes und vieler Vorträge sowie mit der Tagungsorganisation betraut. Dabei hatte ich dann immer häufiger täglichen Kontakt mit WODARZ, bis es schließlich viele Jahre lang durchaus bis zu 20 Telefonate und E-Mails pro Tag wurden. In der Zeit war ich wohl einer seiner wichtigsten Ansprechpartner und kannte ihn schließlich so gut wie nur wenige andere.

Abbildung 3: Julia Klöckner (Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft) verkündet den Baum des Jahres 2019 bei der Ausrufung am 7. November 2018 in Berlin.

Der Baum des Jahres war „sein Baby“, um das er sich täglich viele Stunden kümmerte, was angesichts der vielfältigen Aufgaben und Anfragen nicht verwunderte. Über all die vielen Jahre hat dabei beeindruckend viel von all dem geklappt, was er sich vorgenommen hatte und reichlich Früchte getragen. Darauf konnte er stolz sein und war es auch – gerne hätte er noch mehr gemacht, aber in den letzten Jahren ließen das seine Kräfte und seine Gesundheit schließlich nicht mehr zu. So konnte er auch bei der letzten Ausrufung im November 2018 aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr mit dabei sein, als das erste Mal eine Bundesministerin (Julia Klöckner) persönlich an der Ausrufung teilgenommen und mitgewirkt hat (Abbildung 3). Mit einem großen Erfolgsgefühl ist er dann am 29. Dezember 2018 in Ruhe und Frieden eingeschlafen.

Sein Werk wird weiterleben, es müssen nun zunächst einige Grundsatzentscheidungen getroffen werden, wie Ablauf und Zuständigkeiten weiter geregelt werden können.

Es dürfte sich bei der Benennung und Ausrufung der Bäume des Jahres um eine der erfolgreichsten Aktionen der letzten Jahrzehnte zur Erhöhung der Baumartenvielfalt handeln, die zudem auch im Bewusstsein der Bevölkerung ankommt. Dies finde ich persönlich seinen größten Verdienst – ein jahrzehntelanger Transfer von Baumwissen zu den Menschen, mit besonderer Wertschätzung von Kindern und Jugendlichen, zusammen mit vielen Beteiligten in Stiftung, Verein und Kuratorium.

„Wir wollen Menschen an Bäume heranführen und Sensibilität für dieses lebendige Naturgut schaffen. In die Herzen großer und kleiner Menschen pflanzen wir Bäume, um gedankliche Veränderungen anzustoßen.“ (SILVIUS WODARZ)

Quellen

www.baum-des-jahres.de

www.wikipedia.de

ROLOFF, A., 1997–2019: Beiträge zu dem jeweiligen „Baum des Jahres“, in: DUJESIEFKEN, D. (Hrsg): Jahrbuch der Baumpflege. Haymarket Media, Braunschweig

Waldarbeitsschulen (Hrsg.), 2004: Der Forstwirt. 4. Aufl., Ulmer Verlag, Stuttgart.

Autor

Prof. Dr. Andreas Roloff leitet das Institut für Forstbotanik und Forstzoologie sowie den Forstbotanischen Garten der TU Dresden in Tharandt, ist Inhaber des Lehrstuhls für Forstbotanik und beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit Fragen der Baumbiologie, Gehölzverwendung und Baumpflege. Er war und ist seit 1991 bei der Baum des Jahres-Findung, -Ausrufung und -Öffentlichkeitsarbeit aktiv.

Institut für Forstbotanik und Forstzoologie

Pienner Str. 7, 01737 Tharandt

Tel. (035203) 3 83 12 02

roloff@forst.tu-dresden.de

Jahrbuch der Baumpflege 2019

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