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Gönn dir was!
Vom richtigen Gebrauch des Reichtums

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Den Schwaben wird – sicher nicht ganz zu Unrecht – nachgesagt, dass sie einen großen Hang zum Sparen haben. Der Lustgewinn durch eifriges Sparen geht gelegentlich so weit, dass der wackere Schwabe überhaupt nicht mehr an sich selbst denkt und sich kaum Zeit und Muße gönnt, die Früchte des Erarbeiteten auch einmal zu genießen. Wenn Geiz und Habgier den Umgang mit dem Erworbenen prägen, wird auch ein Reicher nicht glücklich.

Das Buch Jesus Sirach in den so genannten Spätschriften des Alten Testaments warnt vor dieser und ähnlichen Gefahren. Der Verfasser lebte ungefähr zwei Jahrhunderte vor Christi Geburt und fühlte sich gedrängt, »ein eigenes Buch zur Förderung von Erziehung und Weisheit« zu schreiben. Seine Aufforderung zum Genießen, zur Großzügigkeit und Dankbarkeit hat über die Jahrtausende hinweg nichts an Aktualität eingebüßt. (Sirach 14,3-19)

Reichtum taugt nicht für einen kleinlichen Menschen. Was fängt ein Geizhals mit Wohlstand an? Wer Schätze anhäuft und sich selbst nichts gönnt, sammelt für andere; sie werden sich mit seinem Besitz ein gutes Leben machen. Wie kann jemand gut zu anderen sein, wenn er zu sich selbst schlecht ist? Er wird mit seinem Wohlstand niemals glücklich! Niemand ist schlimmer dran als ein Mensch, der sich selbst nichts gönnt. Solche Schlechtigkeit trägt ihre Strafe in sich. Tut er einmal etwas Gutes, dann nur aus Versehen; und hinterher wird seine ganze Verkehrtheit sichtbar.

Wer gierige Augen hat, ist ein schlechter Mensch; denn wenn er andere in Not sieht, wendet er sich einfach ab. Er ist nie zufrieden mit dem, was er hat; seine Habgier trocknet seine Gefühle aus. Mancher geizt sogar mit dem eigenen Brot, darum sitzt er hungrig an seinem Tisch. Mein Sohn, tu dir selbst etwas Gutes, soweit du dazu in der Lage bist, und bring dem Herrn die Opfergaben, die ihm zustehen! Denk daran, dass der Tod nicht lange auf sich warten lässt und du den festgesetzten Tag nicht kennst. Tu deinem Freund Gutes, bevor du stirbst; gib ihm so großzügig, wie du kannst! Lass dir keinen einzigen Freudentag entgehen! Wenn du zu etwas Lust hast und es recht ist, dann tu es! Was du durch deine Mühe erworben hast, musst du ja doch anderen hinterlassen. Dann wird es durch das Los unter die Erben aufgeteilt. Darum hab deine Freude daran, anderen zu geben und auch für dich selbst zu nehmen; in der Totenwelt ist keine Freude mehr zu finden!

Wir alle altern und nutzen uns ab wie ein Gewand; es ist ein uraltes Gesetz: »Mensch, du musst sterben!« Die Blätter am Baum welken und fallen ab und neue wachsen nach. So ist es auch mit den Geschöpfen aus Fleisch und Blut: Eine Generation stirbt und eine neue wird geboren. Alles, was ein Mensch schafft, vergeht und zerfällt, und mit seinem Werk geht auch er selbst dahin, der es gemacht hat.

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