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Teilzeitarbeit bei vollem Lohnausgleich
Die Arbeiter im Weinberg

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Eine alte Tarifforderung besagt, dass für gleiche Arbeit auch gleicher Lohn zu entrichten ist. Selbst heute ist es in einzelnen Tarifbereichen noch so, dass z.B. die Arbeit einer Frau geringer entlohnt wird als die entsprechende Arbeit ihres männlichen Kollegen. Derartige Unterschiede können wir weder billigen noch bejahen. Sie widersprechen unserem Gerechtigkeitsempfinden. Umgekehrt sollte mehr oder qualifiziertere Arbeit auch besser entlohnt werden.

Jesus erzählt von einer in dieser Hinsicht ungerecht erscheinenden Lohnvereinbarung. In einem Bildwort vergleicht er Gott mit einem Weinbergbesitzer, der auf dem Marktplatz Arbeiter anheuert: die ersten gleich nach Sonnenaufgang, andere um die Mittagszeit, die letzten eine Stunde vor Feierabend. Jedem verspricht er ein Silberstück als Lohn. Bei der Lohnauszahlung am Abend gibt es erwartungsgemäß Ärger. Wie kann es sein, dass die, die den ganzen Tag gearbeitet haben, nicht mehr bekommen als die, die sich nur eine Stunde lang anstrengen mussten?

Um das Gleichnis nicht misszuverstehen, muss man wissen, dass ein Silberstück ein guter Lohn für einen vollen Tag Arbeit war. Die, die lang gearbeitet haben, sind also nicht übervorteilt worden. Doch Gottes Güte reicht über die normale, »gerechte« Entlohnung weit hinaus. Er will allen, wann auch immer sie in seinen Dienst getreten sind, den vollen Lohn geben, nämlich das ewige Leben. – Eine Großzügigkeit, die für Neid keinen Platz lassen sollte. (Matthäus 20,1-16)

»Wenn Gott sein Werk vollendet, wird es sein wie bei dem Weinbergbesitzer, der früh am Morgen auf den Marktplatz ging, um Leute zu finden und für die Arbeit in seinem Weinberg anzustellen. Er einigte sich mit ihnen auf den üblichen Tageslohn von einem Silberstück, dann schickte er sie in den Weinberg.

Um neun Uhr ging er wieder auf den Marktplatz und sah dort noch ein paar Männer arbeitslos herumstehen. Er sagte auch zu ihnen: ›Ihr könnt in meinem Weinberg arbeiten, ich will euch angemessen bezahlen.‹ Und sie gingen hin.

Genauso machte er es mittags und gegen drei Uhr. Selbst als er um fünf Uhr das letzte Mal zum Marktplatz ging, fand er noch einige herumstehen und sagte zu ihnen: ›Warum tut ihr den ganzen Tag nichts?‹ Sie antworteten: ›Weil uns niemand eingestellt hat.‹ Da sagte er: ›Geht auch ihr noch hin und arbeitet in meinem Weinberg!‹

Am Abend sagte der Weinbergbesitzer zu seinem Verwalter: ›Ruf die Leute zusammen und zahl allen ihren Lohn! Fang bei denen an, die zuletzt gekommen sind, und höre bei den ersten auf.‹ Die Männer, die erst um fünf Uhr angefangen hatten, traten vor und jeder bekam ein Silberstück. Als nun die an der Reihe waren, die ganz früh angefangen hatten, dachten sie, sie würden entsprechend besser bezahlt, aber auch sie bekamen jeder ein Silberstück. Da murrten sie über den Weinbergbesitzer und sagten: ›Diese da, die zuletzt gekommen sind, haben nur eine Stunde lang gearbeitet, und du behandelst sie genauso wie uns? Dabei haben wir den ganzen Tag über in der Hitze geschuftet!‹

Da sagte der Weinbergbesitzer zu einem von ihnen: ›Mein Lieber, ich tue dir kein Unrecht. Hatten wir uns nicht auf ein Silberstück geeinigt? Das hast du bekommen, und nun geh! Ich will nun einmal dem Letzten hier genauso viel geben wie dir! Ist es nicht meine Sache, was ich mit meinem Eigentum mache? Oder bist du neidisch, weil ich großzügig bin?‹« Jesus schloss: »So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten.«

Geldgeschichten der Bibel

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