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Eleonore von Breuning

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Eleonore von Breuning (1771–1841), ihre Geschwister sowie ihr späterer Mann Franz Gerhard Wegeler (1765–1848) gehören zu den ältesten und besten Freunden Beethovens. Ihr Elternhaus war für die Entwicklung des jungen Beethoven von großer Bedeutung. Beethoven gab ihr Klavierunterricht. Wegeler war später ein eminent wichtiger und hochangesehener Medizinalbeamter in französischen und preußischen Diensten.

aüserst überraschend war mir die schöne HalsBinde von ihrer Hand gearbeitet, sie erweckte in mir Gefühle der Wehmut, so angenehm mir auch die Sache selbst war; vergangenheit voriger Zeiten war ihre wirkung, auch beschämung auf meiner Seite durch ihr großmüthiges Betragen gegen mich. wahrlich, ich dachte nicht, daß sie mich noch ihres Andenkens würdig hielten. o hätten sie Zeuge meiner gestrigen Empfindungen bey diesem vorfall seyn können, so würden sie es gewiß nicht übertrieben finden, was ich ihnen vieleicht hier sage, daß mich ihr Andenken weinend und sehr Traurig machte, – ich bitte sie, so wenig ich auch in ihren augen Glauben verdienen mag, glauben Sie mir, meine Freundin (lassen sie mich ihnen noch immer so nennen) daß ich sehr gelitten habe und noch leide durch den verlust ihrer Freundschaft. Sie und ihre theure Mutter [Helene von Breuning] werde ich nie vergeßen, sie waren so gütig gegen mich, daß mir ihr verlust sobald nicht ersezt werden kann und wird, ich weiß, was ich verlohr, und was sie mir waren, aber ––––– ich müßte in Scenen zurückkehren, sollte ich diese Lücke ausfüllen, die ihnen unangenehm zu hören und mir ihnen sie darzustellen sind.

[…] leben sie wohl meine Freundin, es ist mir unmöglich sie anders zu nennen, so gleichgültig ich ihnen auch seyn mag, so glauben sie doch, daß ich ihnen und ihre Mutter noch eben so verehre wie sonst, bin ich im Stande sonst etwas zu ihrem vergnügen beytragen zu können, so bitte ich sie, mich doch nicht vorbeyzugehen, es ist noch dies einzig übrigbleibendes Mittel, ihnen meine Dankbarkeit für ihre genossene Freundschaft zu bezeigen. reisen sie glücklich, und bringen sie ihre Theure Mutter wieder völlig Gesund zurück. denken Sie zuweilen an ihren Sie noch immer verehrenden wahren Freund

Beethowen

an Fraülein von Breuning

an Eleonore von Breuning in Bonn [Bonn, Sommer 1792]

Verehrungswürdige Eleonore!

meine theuerste Freundin!

[…] sie erhalten hier eine dedication von mir an sie [die Zwölf Variationen für Klavier und Violine über die Arie »Se vuol ballare« aus Mozarts Oper »Le nozze di Figaro« WoO 40, erschienen in einem Wiener Verlag], wobey ich mir wünschte, das werk sey größer und ihrer würdiger. man Plagte mich hier um die herausGabe dieses Werckchens, und ich benuzte diese Gelegenheit, um ihnen meine verehrungswürdige E. einen Beweiß meiner Hochachtung und Freundschaft gegen sie und eines immerwährenden Andenkens an ihr Hauß zugeben. nehmen sie diese Kleinigkeit hin, und denken sie dabey, sie kömmt von einem sie sehr verehrenden Freunde, o wenn sie ihnen nur vergnügen macht, so sind meine Wünsche ganz befriedigt. es sey eine kleine wieder Erweckung an die Zeit, wo ich so viele und so seelige Stunden in ihrem Hause zubrachte, vieleicht erhält es mich im Andenken bey ihnen, bis ich einst wiederkomme, was nun freylich sobald nicht seyn wird, o wie wollen wir unß dann meine v.[erehrte] Freundin Freuen, sie werden dann einen Fröhlichern Menschen an ihrem Freunde finden, dem die Zeit und sein Besseres schicksaal die Furchen seines vorhergegangenen widerwärtigen ausgeglichen hat.

[…] Zum Schlusse meines Briefs wage ich noch eine Bitte: sie ist, daß ich wieder gerne so glücklich seyn mögte, eine von HaasenHaaren gestrickte weste von ihrer Hand meine liebe Freundin zu besizen, verzeihen sie die unbescheidene Bitte ihrem Freunde, sie entsteht aus grosser vorliebe für alles, was von ihren Händen ist, und heimlich kann ich ihnen wohl sagen, eine kleine Eitelkeit liegt mit dabey zum Grunde, nemlich: um sagen zu können, daß ich etwas von einem der Besten, verehrungswürdigsten Mädchen in Bonn besize. ich habe zwar noch die Weste, womit sie so gütig waren in Bonn mich damit zu beschenken, aber sie ist durch die Mode so unmodisch geworden, daß ich sie nur als etwas von ihnen mir sehr theures im KleiderSchranke aufbewahren kann.

vieles vergnügen würden sie mir machen, wenn sie mich bald mit einem lieben Briefe von ihnen erfreuten, sollten ihnen meine Briefe vergnügen verursachen, so verspreche ich ihnen gewiß so viel mir möglich ist hierin willig zu seyn, so wie mir alles willkommen ist, wobey ich ihnen zeigen kann, wie sehr ich bin

ihr sie verehrender wahrer Freund

L. v. Beethowen.

P. S.

die V.[ariationen] werden etwas schwer zum spielen seyn, besonders die Triller in der Coda, das darf sie aber nicht abschrecken, es ist so veranstaltet, das sie nichts als den Triller zu machen brauchen, die übrige[n] Noten lassen sie aus, weil sie in der ViolinStimme auch vorkommen. nie würde ich so etwas gesezt haben, aber ich hatte schon öfter bemerkt, daß hier und da einer in v.[ien] war, welcher meistens, wenn ich des Abends fantasirt hatte, des andern Tages viele von meinen Eigenheiten aufschrieb, und sich damit Brüstete; weil ich nun voraus sahe, daß bald solche Sachen erscheinen würden, so nahm ich mir vor ihnen zu vor zu kommen. eine andere Ursache war noch dabey, nemlich: die hiesigen Klawiermeister in verlegenheit zu sezen, ma[n]che davon sind meine Todtfeinde, und so wollte ich mich auf diese Art an ihnen rächen, weil ich voraus wußte, daß man ihnen die V. hier und da vorlegen würde, wo die Herren sich den[n] übel dabey produciren würden.

Beethowen.

an Eleonore von Breuning in Bonn, Wien, 2. November 1793

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