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3. Theologische Grundlagen
ОглавлениеEs gibt weitere theologische Grundlagen dieser Arbeit:
– Die Kirche ist eine Gemeinschaft, die Jesus begegnet.
In seinem Vorwort zum Bericht „Mission-shaped Church“ schrieb Erzbischof Rowan: „Wenn ‚Kirche‘ dort Gestalt bekommt, wo Menschen dem auferstandenen Jesus begegnen und ihr Leben darauf ausrichten, diese Begegnung in der Begegnung miteinander fortzuführen und zu vertiefen, dann gibt es theologisch gesehen genügend Raum für eine Vielfalt bei Rhythmus und Stil.“3
– Die Kirche nimmt an der Mission Gottes teil.
Der zur Kirche von Schottland gehörende Theologe James Torrance schrieb: „Die Mission der Kirche ist das Geschenk der Teilnahme durch den Heiligen Geist an der Mission des Sohnes, die vom Vater ausgehend in die Welt führt.“ Dies ist nach den Worten Jesu in Joh 20,21 f formuliert: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch … Nehmt hin den Heiligen Geist!“
– Dies ist eine inkarnatorische Mission.
Die Teilnahme der Kirche an der Mission Gottes ist inkarnatorisch. Es kann nicht nur darum gehen, Menschen an bereits bestehende Formen von Kirche heranzuführen. „Wenn wir sowohl das Was als auch das Wie von Mission inkarnatorisch auslegen, dann müssen wir unbedingt immer betonen, dass die Inkarnation das einmalige Ereignis ist, das dem Zeugnis der Kirche Grund und Form gibt. … Das Ereignis bestimmt, wie es zur Gestalt gebracht und damit kommuniziert werden muss“ (Professor Darrell Guder, Princeton Theological Seminary).
Kirche ist ein Verb, sie ereignet sich. Insofern gilt: „Christlicher Glaube ist Gestalt gewordener Glaube; Christus nimmt Fleisch an inmitten derer, die ihm im Glauben begegnen. Allerdings gibt es nicht die Menschheit im Allgemeinen; Inkarnation muss immer kulturspezifisch sein“ (Andrew Walls). Mit anderen Worten: Unsere Christologie formt unsere Missiologie, die wiederum unsere Ekklesiologie formt.
– Diese Mission folgt der Leitung des Heiligen Geistes, der die Kirche erschafft als Vorgeschmack auf das Reich Gottes.
All dies erfordert in jedem Kontext neu Unterscheidungsvermögen und ein gehorsames Folgen des missionarischen Geistes. Ich zitiere den anglikanischen Missiologen Bischof John V. Taylor: „Der Hauptakteur bei der Mission der christlichen Kirche durch die Geschichte ist der Heilige Geist. Er ist der Direktor des gesamten Unternehmens. Mission besteht aus dem, was er in der Welt tut. In besonderer Weise besteht sie aus dem Licht, das er auf Jesus Christus konzentriert.“ All dies erfordert Treue gegenüber dem Evangelium, wie es uns überliefert ist, und missionarisches Sich-Einlassen auf eine veränderte und sich verändernde Welt. Dies hat besonders gut Jürgen Moltmann zum Ausdruck gebracht: „In Hinsicht auf die Rückverbindung zu den Aposteln wird die geschichtliche Kirche nach Kontinuität fragen und auf Kontinuität drängen. In Hinsicht aber auf die Zukunft, der ihr Apostolat dient, wird sie für Sprünge und überraschend Neues offen sein.“4