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Die örtlichen Gemeinden2 (nach dem Beispiel der Basisgemeinden in Brasilien)

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Bald nach dem Ende der ersten Synode kam 1994 der neue Bischof, Albert Rouet. Für ihn war beim Aufbau der örtlichen Gemeinden eine Frage wichtig, zu der er immer wieder Priesterrat und diözesanen Pastoralrat konsultierte: Wie kann man Verständnis und Bewusstsein für die Priorität der Sendung schaffen, zu der ja das ganze Volk Gottes gerufen ist? Er wollte so etwas wie einen apostolischen Elan ankurbeln, gegründet in der Gnade, den Charismen und Fähigkeiten der Getauften. Die Mehrheit der Räte konnte ihm in diesem Denken folgen.

Hierbei ging es aber nicht um die Neustrukturierung eines Gebietes, vielmehr geht es um ein Suchen, ein Wahrnehmen der Sendung am jeweiligen Ort, mit den Menschen, die dort leben. Ein wesentlicher Aspekt der örtlichen Gemeinden ist daher die „proximité“ (Nähe) – nahe bei den Menschen sein. Den Menschen am jeweiligen Ort zu begegnen, ihnen zuzuhören, in ihnen den Wunsch nach örtlichen Gemeinden zu wecken, so wie sie sie brauchen, das war die Arbeit vieler Verantwortlicher in der Diözese. Oder anders ausgedrückt: Es ging darum, dass Menschen sich ihrer eigenen Taufe neu bewusst werden und entdecken, wie Taufe, wie die Taufwürde konkret gelebt werden kann.

Vor der Errichtung einer örtlichen Gemeinde gibt es eine Vielzahl von Abenden, die Schulung und Austausch dienen, und immer geht es darum, das Verständnis für die christlichen Initiationssakramente zu vertiefen, besonders für die Taufe, durch die wir zu Christen werden und die uns dazu ruft, die uns von Gott geschenkte Teilhabe am Priester-, König- und Prophetentum Christi zu leben.

Das geografische Gebiet einer örtlichen Gemeinde definiert sich durch die Christen vor Ort: Um eine Kirche herum kann eine örtliche Gemeinde entstehen, es kann aber auch nur eine örtliche Gemeinde um mehrere „Kirchtürme“ herum entstehen. Wichtig ist immer, den Beziehungsraum der Nähe zu respektieren, Beziehungen, die bereits existieren, oder solche, die man aufbauen möchte – auf Augenhöhe, in Reichweite.

In einem solchen klar definierten Gebiet können dann auch die Menschen eine Sendung wahrnehmen, die dies in einem komplexeren Gebilde nicht könnten.

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