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Verstehen, unterscheiden und antworten
ОглавлениеSehr bald ging es in den örtlichen Gemeinden nicht mehr nur um Fragen der Organisation, es kamen immer häufiger Anfragen nach Vertiefung. So besuchte ich die örtlichen Gemeinden, habe mich mit den Basisequipen getroffen. Wichtig war mir im Vorfeld immer, den verantwortlichen Priester zu informieren, aber oft war es auch so, dass der Priester selber mich gebeten hatte zu kommen. Zuhören, das war und ist, was meine Aufgabe wesentlich charakterisiert. Man könnte sagen, dass Anerkennung und Sendung einer Equipe auf der Grundlage des Vertrauens den Christen die Freiheit schenkt und sie befähigt, von dem zu sprechen, was sie bewegt.
Um meine Rolle in der Begleitung der örtlichen Gemeinden noch genauer zu beschreiben, ist es auch wichtig, klar zu sehen, dass ich nicht als Verantwortliche komme, die zur Hierarchie gehört.
Oft ist es so, dass ich einen Raum öffnen kann, in dem Probleme benannt und Antworten gefunden werden können. Es kann aber auch so sein, dass ich die geeigneten diözesanen Dienste ins Spiel bringe.
Durch dieses Leben von Beziehungen im Nahraum durfte ich Menschen entdecken, die aus einem tiefen, lebendigen Glauben heraus leben, die aber vorher nicht gewohnt waren, ihren Glauben ins Wort zu bringen und sich über ihn auszutauschen. Sie waren für meine Begleitung sehr dankbar.
Nach und nach ist dank dieser Menschen das christliche Leben in den Gemeinden wieder lebendiger geworden. An den Orten, wo sie leben, sind sie zu Akteuren geworden und sagen: „Wir haben das Recht, unser Christsein da zu leben, wo wir auch wohnen.“ – ohne das swir dafür immer irgendwo hinfahren müssen (in ein Zentrum oder in die Stadt, wo der Priester ist).