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KIRCHE2 – eine Idee und Ihre Geschichte

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Drei Monate vor Beginn ausgebucht, breites Medienecho, begeisterte Reaktionen – das war der ökumenische Kongress Kirche2 vom 14. bis 16. 2. 2013 in Hannover. Über 1350 Menschen teilten Ideen, Visionen und Erfahrungen und verwandelten ein Messezentrum in ein ökumenisches Laboratorium für die Zukunft der Kirche. Andere beteiligten sich per Twitter oder schauten im Livestream vorbei. Fünf große Plenarveranstaltungen, 23 Foren, 69 Workshops und 50 Stände machten den Kongress zu einem großen Forum der Begegnung und Inspiration.

Der ökumenische Kongress, den die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers und das Bistum Hildesheim in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Niedersachsen organisierten, bewegte sich im produktiven Spannungsfeld von Mission und Ökumene. „Kirche hoch zwei“ steht für Begegnung. Und was sich da beim Kongress begegnete, blockierte sich nicht oder kürzte sich gar weg, sondern potenzierte sich: Deutsche Fragehorizonte trafen auf englische Lebenswelten und Strategien. Evangelische Kirche und katholische Kirche entdeckten ihre gemeinsame Situation, ihre gemeinsame Sendung und erlebten die Dynamik, die sich entfaltet, wenn sie ihre Gaben zusammenbringen. Diese Dynamik ließ Kirche in einer neuen Dimension erfahren: traditionell verwurzelt und offen für Experimente, lokal verankert mit globalem Horizont, gottoffen und strategisch im eigenen Handeln, bei Christus zuhause und mit ihm unterwegs zu den Menschen. Deutlich wurde: Glaubwürdige Mission heißt, nah bei Gott und nah bei den Menschen zu sein. Bewährte und innovative Formen, Kirche zu sein, gehören im Sinne einer „mixed economy“ zusammen. Erfahrung vor Ort und internationale Inspirationen brauchen einander. Reale und virtuelle Kommunikation beflügeln sich wechselseitig.

Der Schwung des „hoch zwei“ wurzelte in tiefem Vertrauen: einem Vertrauen auf Gott, dass er unserer Gegenwart nicht ferner ist als einer womöglich idealisierten Vergangenheit. Und ein Vertrauen in die Teilnehmenden: dass sie keine Rezepte verordnet bekommen wollten, sondern einen Raum suchten, in dem sie im Sinne der oben genannten Begegnungspaare sich über ihre Träume und Erfahrungen austauschen, miteinander vor Gott feiern und gemeinsam Schritte in die Zukunft setzen konnten.

Der Kongress entstand nicht am grünen Tisch noch wurde er von Kirchenleitungen dekretiert. Er war kein Event ohne Bodenhaftung, sondern wuchs aus konkreten ökumenischen Begegnungen. So verkörperte er bereits in seiner Vorgeschichte das, was er initiiert hat: eine gemeinsame Suche nach einem Bild für die Kirche der Zukunft, das jetzt schon in vielen kleinen Miniaturen aufleuchtet.1

Am Anfang stand der thematische Austausch von Fachreferentinnen und -referenten aus Bistum und Landeskirche aus den Arbeitsbereichen Ökumene und Missionarische Dienste bzw. Seelsorge. Wir entdeckten Parallelen in der Wahrnehmung der Situation in unseren Kirchen. Wir teilten die Hoffnung, dass sich die schwebenden Pleitegeier über unseren Kirchenlandschaften in Hoffnungstauben des Geistes verwandeln können, der uns in schmerzhaften Umbrüchen und der herausfordernden Gestaltung des Rückbaus auf neue Wege lockt. Wir merkten, wie uns der beginnende Dialog bereicherte und wir im Spiegel der Wahrnehmung des anderen neue Facetten der eigenen kirchlichen Wirklichkeit entdeckten. Dabei öffnete sich uns sowohl biografisch als auch in der theologischen Reflexion ein neuer und vertiefter Einblick in den Ursprung der einen Kirche, die zugleich ihre Gegenwart ausmacht und ihre Zukunft eröffnet: die Sendung durch den Auferstandenen, in der sich seine Sendung durch Gott fortsetzt (Joh 20,21). Diese Dynamik verwehrt die typischen Depressionsschleifen angesichts der diversen kirchlichen Verlustszenarien und lässt ebenso neugierig und erwartungsvoll in die Zukunft blicken.

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