Читать книгу Bilderwechsel - Группа авторов - Страница 15

Erzbischof Hans-Josef Becker, Paderborn

Оглавление

In seinem Fastenhirtenbrief zur Österlichen Bußzeit 2010 „Die eigene Berufung entdecken und leben“4 stellt der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker den Prozess „Berufung 2014“ für sein Bistum in den Mittelpunkt. Angesichts der veränderten gesellschaftlichen Bedingungen gilt es zu „lernen, die Zumutungen, die uns begegnen, aus dem Glauben an Gott anzunehmen“5. Wir „können und dürfen […] jetzt nicht einfach so weitermachen wie bisher!“6 Manches muss zugrunde gehen, anderes entsteht neu. Entscheidend sei für kirchliches Tun „das wirkliche Rechnen mit Gott im Leben des Einzelnen und im Alltag der Kirche“.7 Wenn der Ausgangspunkt der Pastoral die Erkenntnis ist, dass Gott mit uns unterwegs ist zum Heil der Welt, so ergebe sich daraus als Auftrag jeder einzelnen Kirchengemeinde, sich für die Umgebung zu öffnen, Schwerpunkte zu setzen und ihre Grundmotivation zu klären. Es geht nicht darum, so Becker, im Sinne einer „additiven Pastoral“ alles noch mehr draufzusatteln, sondern vielmehr darum, „das übliche Programm zugunsten eines solchen Innehaltens zurückzufahren“8. Erzbischof Becker unterstreicht die Verantwortung aller Getauften. Es geht nicht um die Aufrechterhaltung aller kirchlichen Strukturen, Organisationen und Einrichtungen, sondern darum, den Glauben mehr als bislang ins Gespräch zu bringen und miteinander zu erfahren. Zu diesem Zweck müsse sich eine stärkere Kultur des Willkommens entwickeln sowie das Bewusstsein, als Christen und als Gemeinschaft von Gott angesprochen und in seine Gemeinschaft berufen zu sein. Die zentrale Kategorie ist für Becker eine Pastoral der Berufung. Die Berufung der Amtsträger ist theologisch und pastoral-praktisch auf dem Horizont und im Dienst der Berufung aller Getauften zu entfalten.

Mit diesen Überlegungen schreibt der Erzbischof die Gedanken weiter, die er unter dem Stichwort „Perspektiven 2014“ bereits beim Diözesanen Forum am 21. 11. 2009 entwickelt hatte.9 Die derzeitigen Veränderungen „berühren den theologischen und geistlichen Kern dessen, wozu die Kirche da ist.“ Es ist wichtig innezuhalten, um Zeitreserven und Freiraum zu gewinnen für eine nüchterne und schonungslose Analyse dessen, was im Sinne der Glaubenserneuerung und -vertiefung nottut. Dem Fortbestand des Glaubenslebens haben sich alle Formen und Strukturen, auch die der neuen pastoralen Räume, und auch die der kirchlichen Verwaltung, der Schulen, Hochschulen und sonstigen Bildungseinrichtungen, in Dienst zu stellen. Erzbischof Becker sieht die Notwendigkeit, hauptberufliche wie ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kirche gut auszubilden und zu begleiten, sie vor allem zu befähigen, über ihren Glauben zu sprechen, ihre Glaubensfragen und Glaubenszweifel ernst zu nehmen, ihr Leben und das, was dazugehört, mit Kategorien des Glaubens deuten zu helfen.

Bilderwechsel

Подняться наверх