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Therapie der ökumenischen Amnesie
ОглавлениеKlaus Hock spricht von der Notwendigkeit einer „Therapie unserer ökumenischen Amnesie“ (Hock 2010, 31). Er ermutigt dazu, den schwierigen Lernprozess (nicht nur) der Missionswissenschaft fortzusetzen, nämlich sich immer wieder einzugestehen, dass unsere eigenen christlichen und theologischen Diskurse andere christliche Gruppen ins Abseits drängen, sie unsichtbar machen und vergessen lassen. Die nahezu vollständige Ausblendung der katholischen Missionen innerhalb der katholischen praktischen Theologie mag dafür nur ein Beispiel sein; genauso wie der Verdacht, dass der heute zunehmende Blick auf Migrationskirchen auch der Hilflosigkeit der Mainline-Churches beim sorgenvollen Blick auf ihre eigene Zukunft geschuldet sein könnte. Hier wirken Machtkonstellationen zwischen den Christentümern, mit denen sich nicht zuletzt die praktische Theologie selbstkritisch auseinanderzusetzen hätte.