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Missionarische Jugendarbeit um 1970 in der Außenperspektive

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Klaus Lubkoll spricht bereits 1970 von einem Konzept missionarischer Jugendarbeit und die Träger dieses Konzepts in der AGEJD übernehmen diesen Begriff. Auch der evangelische Theologe und Pädagoge Otto Seydel spricht von einem Konzept „missionarische Jugendarbeit“ und beurteilt dieses, aus der Perspektive eines emanzipatorischen Konzepts und Mollenhauer (1969) folgend, durchweg negativ (vgl. Seydel 1974: 92). Die im gleichen Jahr erschienene Arbeit von Heinz Leschonski beschreibt inhaltlich die missionarische Jugendarbeit, verwendet aber den Begriff nicht ausdrücklich. Er spricht vom „missionarischen Ansatz“ (Leschonski 1974: 3 f.; 38), „missionarischen Auftrag“ (Leschonski 1974: 106) und der „klassischen evangelischen Jugendarbeit“ (Leschonski 1974: 33; 45–49). Das „klassische Konzept“ im Gegenüber u. a. zum „Emanzipationskonzept“ (Obendiek 1970: 392) ist ein oft verwendeter Begriff. Er signalisiert aber, dass dieses Konzept als nicht mehr zeitgemäß empfunden wird und dass die missionarische Jugendarbeit um 1970 die Tradition unverändert fortzusetzen scheint. Dagegen spricht Affolderbach (1977: 234; 240) differenzierter vom „biblizistisch-pietistischen Typ“ der Bibelfrömmigkeit nach 1945, von der er die zeitgenössische „missionarisch-evangelistische“ (Affolderbach 1981: 55) unterscheidet, als deren entscheidendes Kriterium er die „persönliche Bindung an Jesus“ (Affolderbach 1981: 59) sieht.

Ohne die Begriffsgeschichte im Einzelnen weiter zu verfolgen, kann gesagt werden, dass sich der Begriff „missionarische Jugendarbeit“ innerhalb der Polarisierungsdebatte ab 1970 etabliert für ein Konzept evangelischer Jugendarbeit, das diskutiert wird.

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