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2.4Beispiel unternehmerischer Verantwortungsübernahme und Resümee
ОглавлениеIn der aktuellen Unternehmenspraxis finden sich bereits mehrfach Beispiele für eine Umsetzung von nachhaltiger Entwicklung in einzelunternehmerischen Zielsystemen und Maßnahmen des betrieblichen Nachhaltigkeitsmanagements. Zur Illustration können die Millennium Development Goals (MDG) der Vereinten Nationen dienen (www.undp.org/mdg), welche von verschiedenen Unternehmen als Maßstab unternehmerischer Nachhaltigkeitsverantwortung angesetzt werden. Die MDG bestehen aus acht einzelnen Entwicklungszielen für das Jahr 2015, die im Jahr 2000 von einer Arbeitsgruppe aus Vertretern der Vereinten Nationen, der Weltbank, der OECD und mehreren NGOs formuliert worden sind. Sie können als konkrete gesamtgesellschaftliche Zielformulierung auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung angesehen werden. Verschiedene Unternehmen nutzen diese übergeordnet formulierten Ziele bereits für ihre eigene unternehmerische Zielvorstellung zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung.
Abb. 2.3 Die Millenium Development Goals der Vereinten Nationen (Quelle: www.undp.org/mdg, Abfrage am 11.10.2011).
So hat BASF die eigentlich gesamtgesellschaftlichen Ziele auf unternehmerische Ziele heruntergebrochen und mit einem eigenständigen Maßnahmenkatalog unterlegt (www.basf.com/group/corporate/de/sustainability/society/millennium-goals). Für das Ziel Nr. 7 (Sicherung eines nachhaltigen Umgangs mit der Umwelt) identifiziert das Unternehmen in seinem eigenen Verfügungsbereich z. B. die Aspekte „Ökologie“, „Biodiversität“, „Umgang mit Wasser“, „Responsible Care“ und „CO2-Bilanz“ als konkrete Handlungsbereiche. Diese werden mit eigenen Zielen und Maßnahmen hinterlegt, über die im Rahmen des Nachhaltigkeitsreporting Bericht erstattet wird. Damit erkennt das Unternehmen einen eigenständigen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung auf Makroebene an.
Im Mittelpunkt dieses Kapitels stand die Frage „Warum und wofür sollen Unternehmen Verantwortung übernehmen?“. Dieser Frage wurde auf normativ-ethischer Analyseebene nachgegangen. Dies geschah interdisziplinär mit einer Verortung von nachhaltiger Entwicklung und betrieblichem Nachhaltigkeitsmanagement im Kanon relevanter philosophischer Grundlagenwerke. Die zweistufige Inbezugsetzung des Ziels nachhaltiger Entwicklung mit einem dazu beitragenden betrieblichen Nachhaltigkeitsmanagement eröffnete auf dieser Grundlage mögliche Ansatzpunkte einer unternehmerischen Umsetzung und gegenseitigen Einflussnahme beider Konzepte. Das abschließende kurze empirische Beispiel hat schließlich eine Möglichkeit der Übernahme unternehmerischer Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung bereits auf der Ebene des betrieblichen Nachhaltigkeitsmanagements (vgl. erneut Stufe 1 in Abbildung 2.2) illustriert.