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Dosierung

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Intravenös: Aufgrund seiner geringeren Kumulationsneigung und der Unabhängigkeit von der Nierenfunktion, wird zur Akutschmerztherapie Piritramid dem Morphin vorgezogen. Die kontinuierliche, intravenöse Gabe von Morphin hat ihren Stellenwert bei der Analgosedierung des sterbenden Patienten (z. B. 5–10 mg/h). Intravenöse Dosen von Morphin und Piritramid können in der Praxis äquipotent gerechnet werden.

Oral: Reichen bei einem chronischen Schmerz- oder Tumorpatienten Analgetika der WHO-Stufen I und II nicht mehr für eine ausreichende Analgesie aus, wird mit einer Morphin-Therapie begonnen, z. B. 3 x 20 mg retardiertes Morphin oral. Neben der retardierten Formulierung benötigt der Patient für Durchbruchsschmerzen noch ein rasch wirksames Morphinpräparat (Morphin Tropfen oder Sevredol® Tabletten). Diese Bedarfsdosis soll ein Sechstel der Morphin-Tagesdosis betragen. In unserem Beispiel 10 mg unretardiertes Morphin.

Wird die Bedarfsdosis häufig (> 4-mal pro Tag) benötigt, muss die Tagesdosis an retardiertem Morphin erhöht werden.


Um Entzugserscheinungen zu vermeiden, muss bei Absetzen die Morphindosis schrittweise reduziert werden.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz kumuliert der biologisch aktive Metabolit Morphin-6-glucuronid. Eine reduzierte Dosierung ist daher zu empfehlen. Trotz Angaben über eine mögliche Elimination von Morphin und seine Metaboliten durch Nierenersatzverfahren wird auch in diesem Fall eine Dosisreduktion empfohlen.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Aufgrund der Metabolisierung in der Leber muss die Dosierung vorsichtig erfolgen. Bei Patienten mit Leberinsuffizienz ist zum einen der Firstpass-Metabolismus verringert, so dass sich die Bioverfügbarkeit für Morphin erhöht. Zum anderen ist die Verstoffwechselung verzögert und damit die Halbwertszeit erhöht.

Pharmakotherapie in der Intensivmedizin

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