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1. Kapitel: Die Anfänge

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Wer die Geschichte des Urchristentums rekonstruieren will, sieht sich vor drei Probleme gestellt: Die Quellenlage ist alles andere als üppig. Die allererste Geschichte des Urchristentums aus der Hand des Lukas (Apg), für die Anfangsstrecke bis zum Apostelkonzil die einzige fortlaufende Quelle, die wir haben, ist erklärtermaßen selbst ein narrativer Rekonstruktionsversuch (vgl. Lk 1,1–4) – und zwar so, dass mit der Darstellung des Anfangs normative Grundlagen für die Gemeinden zur Zeit des Lukas gelegt werden sollen. Wir stehen also vor einem hermeneutischen Problem. Schließlich ist ein inhaltliches Problem zu bewältigen: Bereits wenige Jahre nach dem Tod Jesu gab es erste heidenchristliche Gemeinden, in denen die Beschneidung, das Bundeszeichen des Judentums, nicht mehr praktiziert wurde. Jesus jedoch hat sich an Israel gewandt. Seinem Volk hat er die Gottesherrschaft verkündet und war der Überzeugung, dass sie sich noch zu seinen Lebzeiten in Vollform durchsetzt; mit anderen Worten: Jesus erwartete einen Neuanfang für Israel – und nicht eine Kirche unter den Heiden. Ist die Geschichte gegen seine Intention verlaufen?

Stellen wir uns den Problemen der Reihe nach – und versuchen gleichzeitig, wichtige Anfangsknotenpunkte paradigmatisch zu lösen.

Ökumenische Kirchengeschichte

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