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Heinrich Bergmann – eine deutsche Kriminalistenkarriere

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In jüngerer Zeit ist die Mitwirkung der Kriminalpolizei an den nationalsozialistischen Verbrechen ins Blickfeld gerückt. Dabei wird immer wieder auf die Kontinuitäten in der kriminalpolizeilichen Arbeit vom Kaiserreich zur NS-Zeit hingewiesen; ebenso auf Kontinuitäten in personeller Hinsicht. Heinrich Bergmann ist ein Beispiel dafür. Er wurde am 21. November 1902 in Kassel geboren und versuchte zunächst zwischen 1918 und 1922 im Militär Fuß zu fassen, ehe er 1923 in die Polizei eintrat. Zunächst bei der Schutzpolizei eingestellt, bewarb er sich bei der Kriminalpolizei, wurde 1938 für die Kriminalkommissarlaufbahn vorgeschlagen und absolvierte den entsprechenden Lehrgang an der Führerschule der Sicherheitspolizei in Berlin Charlottenburg.1 Politisch war er offensichtlich zu dieser Zeit noch nicht festgelegt; denn er nahm erst an Freikorpsaktivitäten,2 dann an der Niederschlagung des Kapp-Putsches teil3 und trat der NSDAP erst 1937 und der SS 1939 bei. Nach SS-Maßstäben war „seine Geisteshaltung […] noch nicht einwandfrei und geschlossen“.4 Am 17. November 1941 wurde er von der Kripo-Leitstelle Stuttgart zum Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD (KdS) in Reval5 (Tallinn) abgeordnet und traf gegen Ende November dort ein.

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