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Gemeinsame Liste für die Kommissionen
ОглавлениеEin erstes zentrales Thema der Mitteleuropäer war die Freiheit des Konzils. Das engagierte Eingreifen der beiden Mitglieder des Konzilspräsidiums, Kardinal Liénart von Lille und Kardinal Frings von Köln, hatte in der ersten Generalkongregation am 13. Oktober 1962 zur Vertagung der Abstimmung über die Zusammensetzung der Kommissionen geführt. Kardinal Döpfner notierte dazu in seinem Tagebuch: „Starker Widerhall in der Presse! Wird als symptomatisch gewertet für erstes Abzeichnen der Gruppierungen.“6 In den darauf folgenden Tagen wurden fieberhaft Kandidaten gesucht, welche die einseitig zusammengestellten Listen des Generalsekretariats, auf denen im wesentlichen die bereits den vorkonziliaren Kommissionen angehörenden Mitglieder standen, ergänzen sollten. In hektischer Aktivität wurden insgesamt 34 Listen erstellt. Lediglich die Hälfte davon enthielt Namensvorschläge für alle zehn Kommissionen; die übrigen begnügten sich mit Kandidaten für bestimmte Sachgebiete. Es gab Listen, auf denen exklusiv Väter aus den entsprechenden Regionen standen, die auch selbst die Liste aufgestellt hatten. Es gab aber auch Listen, bei deren Aufstellung man sich um eine gewisse Repräsentanz bemüht hatte, wie bei der Liste der mitteleuropäischen Bischöfe. Insgesamt brachten die drei Tage zwischen dem 13. und 16. Oktober 1962 eine wichtige Stärkung der Bischofskonferenzen. So traf sich das erste Mal in seiner Geschichte die gesamte italienische Bischofskonferenz!
Im Ergebnis ließ sich die Mehrzahl der Gewählten einer gemäßigten theologischen Richtung zuordnen. Von den 160 Gewählten – ein weiteres Drittel wurde direkt vom Papst bestimmt – waren 22 Italiener, 16 Franzosen, 11 Deutsche und 10 Spanier. Die Lateinamerikaner entsandten 27 in die Kommissionen, die Nordamerikaner 26. Aus Asien und Ozeanien waren 16 Kommissionsmitglieder, während Afrika mit nur sieben sehr wenig vertreten war. Das Konzil hatte seine Selbstständigkeit bewiesen.