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1.7 Zusammenfassung

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Im Verlauf des Beitrags wurde mehrfach auf die Notwendigkeit einer Binnen-Differenzierung der Problematik sowie auf eine Analyse auf unterschiedlichen Ebenen verwiesen. Dennoch hat bereits die Klassifikation als »Zwangsstörung« oder »Zwangserkrankung« für den Patienten und die Patientin eine wichtige Funktion: Viele Betroffene erleben eine deutliche Erleichterung, wenn sie die einschlägige Diagnose vermittelt bekommen. Vorher herrscht beim Patienten oder der Patientin vielfach ein Zustand der Demoralisierung, d. h. er oder sie erlebt zusätzlich zur Problematik ein Gefühl der völligen Hilflosigkeit (Frank 1985). Hier bietet eine sachliche Vermittlung einer Diagnose und Klassifikation eine erste Orientierung: Wenn die Problematik einen Namen hat, dann besteht auch die Chance einer Einordnung und ggf. auch einer Lösung.

Damit im Zusammenhang steht die Möglichkeit der Vermittlung eines plausiblen Modells an den Patienten und die Patientin: Die Aufklärung über Häufigkeit und Verteilung der Problematik in der Bevölkerung bietet vielen Betroffenen eine erste Erleichterung, mit der Störung nicht allein zu sein und im professionellen System gut aufgehoben zu sein. Diese Vermittlung eines plausiblen Modells für die mögliche Entstehung der Problematik vor dem Hintergrund der eigenen Biografie wird vielfach auch als »Psycho-Edukation« bezeichnet und steht sinnvollerweise am Beginn jeder therapeutischen Intervention.

Zur Grob-Identifikation von Zwangsstörungen hat es sich als sinnvoll herausgestellt, folgende Screening- Fragen an den Beginn zu stellen:

• Müssen Sie Ihre Hände immer wieder waschen, obwohl sie sauber sind?

• Müssen Sie Dinge immer und immer wieder kontrollieren?

• Gehen Ihnen häufig unangenehme Gedanken durch den Kopf, die Sie nicht loswerden?

Mit diesen einfachen Fragen ist es möglich, rund 90 % der Phänomene korrekt als »Zwangsstörung« zu klassifizieren.

Zwangsstörung

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