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Vorwort

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Zwang findet meist im Verborgenen statt. Aber entgegen der üblichen Meinung sind die mit den Zwängen verbundenen, oft als skurril wahrgenommenen Verhaltensweisen nicht selten. Zwangsstörungen sind in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Sie werden oft nicht ernst genug genommen, dabei handelt es sich häufig um schwere psychische Krankheiten.

Betroffene schämen sich in vielen Fällen, bis hin zum kompletten Rückzug aus jeglichem sozialen und gesellschaftlichen Leben. Zusätzlich zu dieser Scham führt der immer noch verbreitete Glaube, nach dem Zwangsstörungen nur schwer oder sogar gar nicht behandelbar wären, in den meisten Fällen dazu, dass Betroffene erst sehr spät (oder in vielen Fällen sogar gar keine) störungsspezifische Behandlung aufsuchen und erhalten. Leider scheint dieser Mythos auch unter Fachpersonen weiterhin verbreitet. Viel zu oft erleben wir in der klinischen Praxis, dass Zwangsstörungen zwar anbehandelt, aber nicht ordnungsgemäß, umfassend und/oder abschließend behandelt werden. Nicht selten kommen sie nur beiläufig in Therapiegesprächen zur Sprache.

Die Zwangsstörung ist eine massiv einschränkende und für die Betroffenen und ihr Umfeld extrem belastende Störung. Aber sie lässt sich nach heutigem Wissensstand gut erkennen, diagnostizieren und behandeln. Es ist hingegen nötig, dass Fachpersonen genau hinschauen, vertieft nachfragen und Zwänge ernst nehmen. Oft werden diese nämlich auch von Betroffenen selbst aus Scham bagatellisiert oder nur am Rande erwähnt.

Wir freuen uns daher umso mehr über Ihr Interesse an dem vorliegenden Herausgeberwerk. Es kommen hier zahlreiche namenhafte und renommierte deutschsprachige Experten zu Wort, denen es gelungen ist, präzise und prägnant aus Forschung und klinischer Praxis zu berichten und über alle Aspekte der Zwangsstörungen zu informieren.

Wir möchten an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, uns bei allen Autorinnen und Autoren, Kolleginnen, Kollegen und Freunden für ihre Mitarbeit zu bedanken. Wir sind stolz, mit ihnen allen an diesem Projekt zusammen gearbeitet zu haben. Es ehrt uns besonders, dass wir im vorliegenden Sammelwerk eine der letzten Arbeiten von PD Dr. med. Gerhard Dammann vor seinem viel zu frühen Tod aufnehmen durften. Wir werden ihn als geschätzten Kollegen und Freund immer in Erinnerung behalten.

Wir hoffen, mit den enthaltenen Beiträgen möglichst viele Fachpersonen zu erreichen, um zu einem vertieften Verständnis und einer besseren Versorgungssituation für alle Betroffenen beizutragen.

Schlussendlich möchten wir auch allen Kolleginnen und Kollegen danken, die auch weiterhin an der notwendigen Forschung zum Thema der Zwangsstörungen arbeiten und so dazu beitragen, dass in Zukunft noch bessere und für alle Patientinnen und Patienten spezifische Behandlungsmethoden entwickelt werden können.

Nun wünschen wir Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, eine hoffentlich spannende und erkenntnisreiche Lektüre und würden uns über Ihr Feedback sehr freuen.

Luxemburg und Basel, im Frühjahr 2022

Charles Benoy und Marc Walter

Zwangsstörung

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