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Luther und Torgau
ОглавлениеTorgau wurde nach dem Tode Kurfürst Friedrichs des Weisen (1525) die Hauptresidenz der sächsischen Kurfürsten. Das elegante Schloss war moderner als der burgartige Bau in Wittenberg, und Kurfürst Johann baute es in den folgenden Jahrzehnten prachtvoll aus.
Luther war wohl 1516 erstmals im Rahmen seiner Ordenstätigkeit in Torgau gewesen; der Weg führte ihn in den folgenden Jahren immer wieder in die Residenzstadt, vor allem zu Besprechungen am Hof. Vorbereitungen für die Formulierung von Glaubensartikeln – die „Torgauer Artikel“ sind ein Schritt auf dem Weg zur Confessio Augustana – fanden hier ebenso statt wie Beratungen über andere Fragen von Politik und Religion. Persönlich war Luther durch den Besuch seines ältesten Sohnes Johannes der von Marcus Crodel geleiteten Lateinschule mit der Stadt verbunden. Und schließlich war Torgau Sitz der kursächsischen Hofkapelle unter ihrem Leiter Johann Walter (1496–1570). Der „Ur-Kantor“ der Reformation hatte 1524 das erste Wittenberger Gesangbuch geschaffen, und mit ihm beriet sich Luther in allen Fragen der Musik und des Gottesdienstes.