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Die Schlosskirche in Torgau

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Seit 1532 waren die Arbeiten an einem Neubau der Hauptresidenz Torgau im Gange. 1533 war die alte Schlosskapelle St. Martin abgerissen worden, und seit Herbst 1543 wurde von dem Baumeister Nickel Gromann aus Weida ein neuer Flügel des Schlosses errichtet, der auch eine neue Kirche enthalten sollte. Sie ist ein Predigtraum geworden, der die Gemeinde unter |66|dem Wort versammelt. Wort und Sakrament, Kanzel und Altar bestimmen den Raum. Es gibt keinen abgetrennten Bereich mehr für einen Klerus, denn alle Christen sind nach reformatorischer Auffassung Priester und geistlichen Standes und tragen zur Verkündigung bei. Soziale und Standesunterschiede sind dabei nicht aufgehoben; alle aber sollen aus dem Angewiesensein aufeinander einander dienen.

Am 5. Oktober 1544 fand die Einweihung – nicht die Weihe! – des neuen Gottesdienstraumes statt. Luther war am Vortag aus Wittenberg gekommen – der Weg betrug ca. fünf bis sieben Stunden. Seine Predigt hielt er über Lukas 14,1–11. Johann Walter hatte eine fünfsätzige Festmotette über Verse aus Psalm 119 geschrieben, die zugleich eine Huldigungsmusik für den anwesenden Kurfürsten Johann Friedrich und sein Haus war und durch den Ostinato „Vive, Luthere, Vive, Melanthon“ (Luther, lebe hoch, Melanchthon, lebe hoch!) auch die Wittenberger Reformatoren musikalisch eindringlich würdigte.

Johannes Schilling/Jan Lohrengel

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