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Auslegung des Evangeliums Lk 21,25–33 (zum ersten Adventssonntag)
ОглавлениеEs werden Zeichen3, d.h. viele Vorzeichen, sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen; sie werden also ungewöhnliche Zeichen geben, andere als die für sie bestimmten und andere als die den Menschen gewohnten. Und auf der Erde werden die Völker bestürzt sein, da so, wie die Dinge oben in einen anderen Zustand verkehrt werden, auch die Dinge unten verkehrt werden, also etwa die Freude der Menschen in Not und Stärke in Schwäche – wegen |50|der Unordnung und des Donnerns des Meeres und der Fluten. Das Wasser erhält nämlich die Grünkraft und das Leben der Kreaturen, da es über und unter der Erde ist. Denn der Geist des Herrn schwebte über dem Wasser (Gen 1,2) und machte es gleichsam lebendig. Sobald daher die Menschen üble Werke tun, werden Luft und Wasser davon betroffen; und das Wasser trägt ihre Untaten weiter zur Sonne, zum Mond und zu den Sternen, da diese über dem Wasser leuchten. So erschüttern diese Gestirne mit ungewöhnlichem Schrecken die Menschen ihren Werken entsprechend – wegen der Unordnung (heißt es), weil die Wasser zugleich vom Heiligen Geist ausgegossen wurden, und des Donnerns des Meeres und der Fluten (heißt es), weil diese durch ihr Klagen über die verkehrten Taten der Menschen ein Donnern von sich geben. Die Menschen werden verdorren, da ihre Freude in Dürre und in Trübsal verkehrt werden wird, aus Angst vor diesen Vorzeichen und in Erwartung; denn sie glauben, dass (noch) größere Dinge folgen werden, die über den gesamten Erdkreis kommen werden, (d.h.) über die ganze Welt, weil den Menschen dann Glaube, Hoffnung und Trost fehlen werden. Denn die Kräfte des Himmels, nämlich die Engel, werden erschüttert und zu Gericht und Entrüstung veranlasst werden, weil die Menschen Gott schon hinter sich geworfen haben. Darum empören sich die Engel über sie, wie sie es auch vor der Menschwerdung des Herrn taten.
Und dann werden sie beim Gericht den Menschensohn, Christus, auf einer freundlichen und schrecklichen Wolke kommen sehen, mit großer Macht seiner Menschheit und in der Herrlichkeit seiner Gottheit. Wenn aber diese Zeichen, die vorhergesagt wurden, einzutreten beginnen, wenn die Zeichen (also) schon auftauchen, richtet euch auf Gott; und erhebt eure Häupter, ohne Scham und ohne Furcht: Denn eure Erlösung – von den Mühsalen, die ihr erleidet – ist nahe.
Und er sagte ihnen ein Gleichnis, (d.h.) in einem Vergleich: Seht den Feigenbaum – denn Feigenbäume waren auf jenem Boden im Überfluss vorhanden – und alle Bäume. Sobald sie schon Früchte hervorbringen, also wenn sie gerade blühen, wisst ihr aus Gewohnheit, dass der Sommer naht mit einer Luftveränderung. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr all das, nämlich die Zeichen und Wunderzeichen, die vorausgesagt wurden, geschehen seht, dass das Reich Gottes nahe ist zur Vergeltung der Gerechten: Amen, ich sage euch, (d.h.) allen Menschen: Diese Generation von Völkern wird nicht vergehen (bzw.) zu ihrem Ziel gebracht, d.h. die Menschen werden so lange nicht vergehen auf der Erde, bis alles geschieht, d.h. bis sich alles erfüllt hat. Der Himmel, d.h. die Wolken und das Obere, das die Menschen |51|sehen, und die Erde, auf der die Menschen wohnen, werden vorübergehen, nachdem sie von Unbeständigkeit in einen besseren und beständigeren Zustand verwandelt worden sind. Meine Worte aber, die ich euch über das alles gesagt habe, werden nicht vorübergehen, so dass auch sie sich in einen anderen Zustand verwandeln, als den, aus dem heraus sie gesagt sind, da sich alles sicher erfüllen wird.