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Ereignismeldung UdSSR Nr. 172

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I. Standorte und Nachrichtenverbindungen: Zeit: 23.2.1942.

Höherer SS- und Polizeiführer Nord (101): (Jeckeln), Standort: Riga.

Einsatzgruppe A: (Dr. Stahlecker), Standort: Krasnogwardeisk, N-Verbindungen: FT, FS Riga, Feldpost-Nr. 15.119.

Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD für den Generalbezirk Estland: (Dr. Sandberger), Standort: Reval m. Dienststellen in Narwa, Dorpat, Kingisepp, Krasnoje-Selo, Luga u. Pleskau, N-Verbindungen: FT, FS Reval, FT Pleskau, Feldpost-Nr. 15.119.

Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD für den Generalbezirk Lettland: (Dr. Lange), Standort: Riga m. Dienststellen in Libau, Wolmar u. Dünaburg, N-Verbindungen: FT, FS Riga, Feldpost-Nr. 15.447.

Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD für den Generalbezirk Litauen: (Jäger), Standort: Kauen m. Dienststellen in Wilna und Schaulen, N-Verbindungen: FT und FS Kauen und Wilna, Feldpost-Nr. 15.641.

Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD für den Generalbezirk Weißruthenien: (Strauch), z.Zt. vertreten durch SS-Stubaf. RR Hofmann, Standort: Minsk m. Dienststellen in Nowogrodek, Tschudowo, a.d. Marsch n. Cholm u. Baranowicze, N-Verbindungen: FT und FS Minsk, Feldpost-Nr. 15.641.

Höherer SS- und Polizeiführer Mitte (102): (v. d. Bach), Standort: Mogilew.

Einsatzgruppe B: (Naumann), Standort: Smolensk, N-Verbindungen: FT Smolensk, Kurierverbindung über Warschau und Fernsprecher über VD Smolensk, Feldpost-Nr. 37.857. Sonderkommando 7a: (Steimle [durchgestrichen, handschriftlich: Rapp]), Standort: a.d. Rückmarsch [durchgestrichen, handschriftlich: Klinzy], N-Verbindungen: FT Klinzy, Feldpost-Nr. 85.607.

Sonderkommando 7b: (Ott), Standort: Brjansk m. Trupps in Orel und Kursk, N-Verbindungen: FT Brjansk, Feldpost-Nr. 18.555.

Einsatzkommando 8: (Richter), Standort: Mogilew m. Trupps i. Borissow, Orscha, Gomel u. Bobruisk, N-Verbindungen: FT Smolensk, Feldpost-Nr. 37.867.

Einsatzkommando 9: (Wiebens), Standort: Witebsk m. Trupps in Smolensk, Newel, Polozk, N-Verbindungen: FT Witebsk, Feldpost-Nr. 37.857.

Sonderkommando Moskau: Standort: Roslawl, N-Verbindungen: FT Roslawl.

Höherer SS- und Polizeiführer Süd (103): (Prützmann), Standort: Rowno.

Kdr. d. Sipo u.d. SD f.d. Gen.Bez. Nikolajew: (Dr. Spann), Standort: Nikolajew, N-Verbindungen: FT Nikolajew.

Kdr. d. Sipo u.d. SD f.d. Gen.Bez. Charkow: (Dr. Kranebitter), Standort: Charkow, N-Verbindungen: FT Charkow.

Kdr. d. Sipo u.d. SD f.d. Gen.Bez. Shitomir: (Dr. Razesberger), Standort: Shitomir, N-Verbindungen: FS Shitomir.

Kdr. d. Sipo u.d. SD f.d. Gen.Bez. Wolhynien: (Dr. Pütz), Standort: Rowno, N-Verbindungen: FT Rowno.

Kdr. d. Sipo u.d. SD f.d. Gen.Bez. Dnjepropetrowsk: (Mulde), Standort: Dnjepropetrowsk, N-Verbindungen: FT Dnjepropetrowsk.

Einsatzgruppe C: (Dr. Thomas), Standort: Kiew, N-Verbindungen: FT Kiew, FS Lemberg, von dort Kurier, Feldpost-Nr. 32.704.

Sonderkommando 4a: (Dr. Weinmann), Standort: Charkow, N-Verbindungen: FT Charkow, Feldpost-Nr. 22.789.

Sonderkommando 4b: (Haensch), Standort: Kramatorsk m. Trupps in Shitomir, Rowno, Winniza, N-Verbindungen: FT, FS Gorlowka, Feldpost-Nr. 35.102.

Einsatzkommando 6: (Kröger1), Standort: Stalino, N-Verbindungen: FT Stalino, Feldpost-Nr. 35.979.

Höherer SS- und Polizeiführer z.b.V.: (Korsemann), Standort: Rowno.

Einsatzgruppe D: (Ohlendorf), Standort: Simferopol, N-Verbindungen: FT Simferopol, Feldpost-Nr. 47.540.

Sonderkommando 10a: (Seetzen), Standort: Taganrog m. Trupps in Mariupol u. Melitopol, N-Verbindungen: Feldpost-Nr. 47.540.

Sonderkommando 10b: (Persterer), Standort: Feodosia m. Trupps in Sudak, Ismail, Tereku u. Dshankoj, N-Verbindungen: Feldpost-Nr. 47.540.

Einsatzkommando 11a: (Zapp), Standort: Bachtschissaraj m. Trupps in Jalta u. Simeis, N-Verbindungen: FT Jalta u. Bachtschissaraj, Feldpost-Nr. 47.540.

Einsatzkommando 11b: (Dr. Braune), Standort: Simferopol m. Trupps in Jewpatoria, Aluschta, Karasubasar, N-Verbindungen: FT Simferopol u. Aluschta, Feldpost-Nr. 47.540. Einsatzkommando 12: (Nosske [durchgestrichen2]), Standort: Fedorowka m. Trupps in Pologi, Biukxas u. Gulja-Pole, N-Verbindungen: FT Fedorowka, Feldpost-Nr. 47.540.

II. Meldungen der Einsatzgruppen und -kommandos:

Einsatzgruppe A meldet:

Aus Estland: Der 24. Februar ist der Tag der estn. Unabhängigkeitserklärung; der Generalkommissar hat die Erlaubnis zur feierlichen Begehung dieses Tages erteilt. In der estn. Bevölkerung herrscht darüber grosse Freude. Man sieht darin eine Auszeichnung für die gute Haltung des estn. Volkes bei der Wintersachensammlung und bei der Gestellung von Freiwilligen für die Front. Am 30. Januar 1942 wurde im Dorfe Hulla auf Ormsee im Beisein der z.Zt. in Estland weilenden schwedischen Abordnung eine Versammlung der Estlandschweden abgehalten, die von etwa 300 Personen besucht war. Die örtlichen Vertreter der Estlandschweden brachten den Wunsch der Volksgruppe nach Umsiedlung ins Mutterland zum Ausdruck. Die Lohnfrage beschäftigt die estn. Arbeiterschaft in verstärktem Maße. Das Wirtschaftsdirektorium hatte Änderungen in der Anwendung der einzelnen Lohnordnungen in Aussicht gestellt. Diese Zusicherung hatte vorübergehend zu einer gewissen Beruhigung der Arbeiter geführt. Bisher sind aber keine diesbezüglichen Anordnungen, die eine Änderung in der Anwendung der Lohnordung vorsehen, bekanntgegeben worden. Bei den Berufsverbänden sollen täglich Beschwerden und Klagen einlaufen. Ein Sprecher der Verbände hat sich dahin ausgelassen, daß es schwer falle, die Stimmung der Arbeiterschaft hoch zu halten. In estn. Intelligenzkreisen wird kritisiert, daß die am 2.2.42 erschienene erste Nummer des Amtsblattes des Generalkommissars in Reval auf der ersten Seite nur in deutscher Sprache abgefasst ist. Auch wird die Formulierung „in jedem Generalbezirk ist die Landessprache zugelassen“ als Herabsetzung empfunden. Die estn. Bauern sind darüber beunruhigt, daß das Besitzrecht ihrer Höfe noch nicht geregelt worden ist. Besonders wesentlich ist die Klärung dieser Frage bei den Höfen, auf denen die Gebäude durch Kriegseinwirkung abgebrannt sind, da die Bauern nicht wissen, ob es sich überhaupt lohnt, die Gebäude wieder, und im bejahenden Falle in welchem Umfange, aufzubauen. Aus dem Gebiet um Leningrad sollen 16.000 Finnen zum Arbeitseinsatz nach Estland gebracht werden, da dort grosser Arbeitermangel herrscht. Unabhängig davon laufen Werbungen von Zivilarbeitern für das Reich. Erster für Danzig bestimmter Transport verließ das Heimatgebiet schon am 22. d. Mts. Die Fleckfieberepidemie ist dank der energischen Gegenmaßnahmen auch weiterhin zurückgegangen. Am 16.2.42 waren 1166 Erkrankungen und unter Verdacht stehende Personen gemeldet, davon 27 deutsche Zivil- und Militärpersonen, 228 einheimische Zivilbevölkerung und Selbstschutz, der Rest sind Kriegsgefangene.

Aus Lettland: In Lettland wird die Reprivatisierung der von den Bolschewisten enteigneten Kleinindustrie und Handwerksunternehmen in drei Etappen vor sich gehen: 1. Antragstellung seitens des ehem. Besitzers auf Rückgabe des enteigneten Kleinindustrieoder Handwerksunternehmens bis zum 31.3.1942. 2. Prüfung des Antrages und Anmeldung desselben beim Gebietskommissar seitens der Kombinate oder Trusts. Anfordern des Wertungsausschusses, der die Aufgabe hat, das dem ehem. Besitzer des Unternehmens abgenommene Gut, Rohstoffe usw. festzustellen. 3. Prüfung der Reprivatisierungssache durch einen Rat des Bevollmächtigten für Kleinindustrie und Handwerk und Entscheidung durch den Bevollmächtigten. In letzter Zeit häufen sich die Fälle, in denen in den Städten und Dörfern Lettlands Flugblätter lettischen Ursprungs verbreitet werden. Der Inhalt dieser Flugblätter ist antibolschewistisch gehalten, fordert aber zur Herbeiführung der Selbstständigkeit und Unabhängigkeit Lettlands auf. Festgenommen wurden in Riga eine Lettin wegen Diebstahls aus der Woll- und Pelzsammlung, 3 Personen wegen Beraubung von Eisenbahnwagen mit Judengepäck, 1 Lette der Autoreparaturwerkstatt der OT wegen Arbeitsverweigerung und Aufwiegelung der Belegschaft sowie ein bei Deutscher Dienstpost beschäftigter Wagenwäscher wegen vorsätzlicher Beschädigung von Lkw-Reifen. In Zibla, Krs. Ludsen, Selbstgestellung einer russ. Fallschirmspringerin, die am 4.2. in der Gegend Molosowa bei Luga abgesprungen ist. Im Kreise Talsen Leutnant der Roten Armee Nikolaj Sorokin nach Feuergefecht festgenommen. Auf der Fahrt von Rosinow nach Ludsen Absprung von Kriegsgefangenen von Transportzug. Durch Begleitkommando 12 Gefangene erschossen, 12 wieder aufgegriffen, Rest entkommen.

Aus Litauen: Am 16.2.1942, dem Tage der lit. Unabhängigkeit, zeigten die Strassen von Kauen eine dürftige Beflaggung in den litauischen Nationalfarben; vielfach war neben der lit. Fahne die Hakenkreuzfahne zu sehen. Der Tag selbst ist ruhig verlaufen. Weder in Kauen noch in der Provinz ist es zu irgendwelchen Unzuträglichkeiten gekommen. In der Bevölkerung ist das tolerante Verhalten der deutschen Behörden, die es u.a. auch duldeten, daß auf dem Platz vor dem Kriegsmuseum und auf dem Heldenfriedhof eine grössere Menschenmenge die lit. Nationalhymne, das Deutschlandlied und Horst-Wessel-Lied sangen, mit Befriedigung aufgenommen worden. Am 14. und 15.II. wurden Flugblätter gefunden, die mit folgendem Text auf den lit. Nationalfeiertag hinwiesen: „Alle wie einer müssen wir diese unsere Feierstätte ehren, wo wir uns erinnern werden, daß wir vor 2 Jahren frei waren und frei sein wollen.“ Über Loknja wurden russ. Flugblätter abgeworfen und Zeitungen mit der Rede Stalins vom 6.11.41. Stalag 336 meldet aus Litauen aufsässiges Benehmen der von Landkommandos zurückgekehrten russ. Kriegsgefangenen, die äusserten, daß bewaffnete Revolte zusammen mit lit. Zivilbevölkerung geplant sei. Die Namen zweier beteiligter Bauern wurden ermittelt. Am 17.II.1942 setzten sich 4 mit Pistolen und automatischen Gewehren bewaffnete Partisanen in dem Dorfe Baltroniskai bei Jonava gewaltsam in den Besitz von Lebensmitteln, Geld usw. In Petrosiai im Kreise Schaulen wurde ein Bauer mit Ehefrau und 3 Kindern wahrscheinlich von flüchtigen Kriegsgefangenen ermordet. In der Umgebung des Tatortes haben allein am 18.II.18 russische Kriegsgefangene ihre Landarbeitsstellen verlassen. Am 19.II. erfolgte auf der Strecke Pabrade–Pazimena Eisenbahnsabotage durch Loslösen von Schrauben einer Eisenbahnschiene. 10 polnische Eisenbahner als der Tat verdächtig sind festgenommen. Im Dezember 1941 durchgeführte Sprengstoffanschläge auf die Bahnstrecke Kauen–Eydtkau und auf Wehrmachtsunterkunft in Kauen konnten aufgeklärt werden. Die festgenommenen Täter gestanden, der Terrorgruppe Malinauskas angehört zu haben. Z.Zt. sitzen noch 68 Angehörige dieser Terrorgruppe im Kauener Zentralgefängnis ein.

Am 19.II. wurde in Kauen der Kommunist Pranas Sibertas festgenommen, der bereits vom lit. Gericht zum Tode verurteilt und dann zu 20 Jahren Zuchthaus begnadigt wurde. Unter den Bolschewiken war Sibertas stellvertretender Vorsitzender des Obersten Gerichts in Litauen. Er ist von Beruf Tischler. Im September 1940 wurde er an der Spitze einer lit. Abordnung von Stalin empfangen und besonders geehrt. Das Sondergericht in Kauen verurteilte einen 19-jährigen Litauer wegen Verfälschung von Bezugsscheinen zum Tode. Nach Meldungen aus Kauen beabsichtigen die Polen Wasserleitungen, Lebensmittellager usw. mit Bazillen zu verseuchen.

Aus Weißruthenien: Auf Veranlassung des Generalkommissars in Minsk werden Anfang März 1942 etwa 60 junge Wolgadeutsche, die sich freiwillig zum Reichsarbeitsdienst gemeldet haben, ins Altreich geschickt. Am 15.II.1942 wurde in Minsk die erste Ausstellung weißruthenischer Kunst im Hause der Volkskultur eröffnet. Das künstlerische Niveau der rd. 110 ausgestellten Werke ist mittelmäßig. Es mehren sich die Meldungen, daß die russ. Partisanen und die polnische Widerstandsbewegung einen Aufstand zum 23.2.1942 vorbereiten. Es soll geplant sein, vor allem die umliegenden kleinen Wehrmachtseinheiten aufzureiben und dann auf Minsk selbst vorzustossen. Die Wehrmacht hat für Minsk und den Bereich der 707. Div. ab 21.II. erhöhte Alarmbereitschaft angeordnet. Der poln. Aktivismus hat sich besonders in den westlichen und nördlichen weissruthenischen Gebieten verstärkt. Von der poln. Widerstandsbewegung werden in letzter Zeit in grossem Umfang Flugblätter verbreitet, in denen zum Widerstand gegen die deutsche Wehrmacht und die deutsche Zivilbevölkerung aufgefordert wird. In einem im Gebiet von Wilejka aufgefundenen Flugblatt wird gesagt, daß die Stunde der Befreiung durch die Rote Armee gekommen sei. Zwei poln. Missionare wurden auf weissruthenischem Boden gefaßt. Die Wilnaer Zeitung „Goniec Codzienny“ wird von polnischen Eisenbahnern der Strecke Wilna unterwegs auf den Stationen verteilt. In Minsk gelang die Festnahme eines Partisanen, der als Kurier zwischen einem in der Nähe von Minsk liegenden Partisanenlager von 500 Mann und einer Postanlaufstelle der Partisanen eingesetzt war. In Minsk wurde ein ausserhalb des Ghettos lebender Jude festgenommen, der eine Postanlaufstelle im Ghetto für Partisanen unterhielt und im Ghetto Partisanen werben sollte. Ferner wurde ein ehem. Kriegsgefangener, der Fälscherdienste bei Partisanen geleistet, und 1 Mitglied der polnischen Widerstandsbewegung gefaßt sowie 2 Russinnen, die 12 russischen Kriegsgefangenen zur Flucht verholfen hatten. Wegen allgemein ungenügender Bewachung sind allein am 17.II.42 15 Kriegsgefangene aus den Lagern in Minsk ausgebrochen. Im Waldgebiet Turez–Klinok, ostwärts von Minsk, ist Partisanenlager in Stärke von 4 bis 500 Mann festgestellt. Bewaffnung besteht aus Karabinern, MPs, lMG, sMG und eingebauter Pak. Grosse Munitions- und Nahrungsmittelvorräte sind vorhanden. Nach Aussagen eines gefangenen Partisanen wurde 7 Tage lang Munition auf Panjeschlitten zum Lager gefahren. Im Raum Tscherwen–Bugowitsche befinden sich nach anderen Gefangenenaussagen im Umkreis von 30 km noch 5 weitere solcher Lager. Die Partisanen haben strikten Befehl, noch nicht in Aktion zu treten, aber die deutschen Partisanenjäger auf jeden Fall anzugreifen und zu vernichten. Im Dorf Rypchoswolma, ostwärts Minsk, wo sich etwa 150 Partisanen aufhalten, wird ein Tanzfest von Partisanen veranstaltet. Ein Spähtrupp von drei als Partisanen verkleideten Wehrmachtsangehörigen und einem Dolmetscher, der durch falsche Aussagen in das Dorf gelockt worden war, wurde mit vorgehaltener Pistole angehalten und kam nur durch einen Zufall wieder frei. Im Zusammenhang mit der Ergreifung eines Partisanenkuriers, der die Verbindung einer etwa 500 Mann starken Partisanengruppe in der Nähe von Minsk mit ihren Angehörigen in Minsk herstellte, wurden weitere 11 Jüdinnen und Juden sowie 2 Russen wegen Vermittlung von Partisanenpost festgenommen. 111 weitere Exekutionen durchgeführt, darunter 40 Juden und 15 Frauen.

Von den Einsatzgruppen B, C und D liegen keine Meldungen vor.

III. Reich und besetzte Gebiete:

Der Höh. SS- und Pol.F. in Klagenfurt meldet: Eine Bande von etwa 20 Mann verübte in Scheraunitz einen Raubüberfall. Von derselben Bande wurde bei Velben, 1,5 km südlich Scheraunitz, eine Eisenbahnübersetzung durch Sprengung zerstört und Fernsprech- und Signalanlagen beschädigt. Trotz Einsatz der Skiabteilung konnte die Bande bisher nicht gestellt werden.

Der Kdr. d. Sipo u.d. SD i.d. Untersteiermark meldet: Wie mir durch eine erfasste illegale Druckschrift bestätigt wird, ist der Führer der slowenischen kommunistischen Aufstandsbewegung Milos Sidanschek, intensiver Arbeiter, Kommandant des Partisanenbataillons „Ljubo Serior“, Mitglied der Zentrale KPS = Kommunistische Partei Sloweniens = ehem. Sekretär des Marburger Kreisausschusses der KPS für das nördliche Slowenien, auf italienischem Boden durch eine Bombe getötet worden. Die Führungsstellen der KPS haben eine 10-tägige slowenische Nationaltrauer für Sidanschek angeordnet.

BAB, R 58/220

1 Falsch, längst Robert Mohr.

2 Nosske wurde im Febr. 1942 abgelöst von Dr. Erich Müller, geb. 1902, Jurastudium, 1929 Assessorexamen, 1931 Staatsanwalt, 1932 NSDAP u. SA, 1935 stellv. Leiter Stapo-Stelle Berlin, 1936 SS u. Chef Stapo-Leitstelle Berlin, 1937 zum RMVP, dort Ministerialdirigent u. Leiter der Personalabt., 1939 Staf., Kdr. EK 12 bis Okt. 1942, dann zurück zum RMVP, nach 1945 Flucht nach Argentinien,1971 Verfahrenseinstellung; BAB, BDC, SSO Dr. Erich Müller; BAL, ZK: Dr. Erich Müller; Angrick: Besatzungspolitik und Massenmord, S. 419f., 574ff., 724.

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