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2.2 Henry Hudson sucht in allen Richtungen

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Ein weiterer Seemann, der sein Leben gewissermaßen der Suche nach der Nordroute Richtung China opferte, war Henry Hudson (um 1550–1611). Hudson unternahm insgesamt vier Reisen, um den nördlichen Seeweg zu finden. Im Jahr 1607 versuchte er im Auftrag der Muscovy Company eine Durchfahrt zwischen Grönland und Spitzbergen zu finden; so erreichte er am 27. Juni 1607 als Zweiter nach Willem Barents Spitzbergen und hatte zu diesem Zweck offenbar die von Barents entworfene Karte dabei. Hudson berührte verschiedene Punkte der Westküste und berichtete bei seiner Rückkehr, dass er Wale gesehen hatte, was die Muscovy Company dazu veranlasste, ab 1610 Fangfahrten nach Spitzbergen zu organisieren. Während seiner Rückfahrt nach England entdeckte Hudson auf 71° N eine Insel und gab ihr den Namen Hudson’s Touches. Diese Insel wurde im Jahr 1614 von Jan Jacobs May van Schellinkhout erneut angelaufen und erhielt von ihm den Namen, unter dem sie noch heute bekannt ist, nämlich Jan Mayen.

Hudsons zweiter Versuch, Richtung Osten eine Durchfahrt zu finden, fand im Jahr 1608 statt, war wieder ein Auftrag der Muscovy Company und führte ihn bis Nowaja Semlja, wo er aber kein Durchkommen sah und nach England zurückkehrte.

Schon ein Jahr später war Hudson erneut unterwegs. Dieses Mal allerdings im Auftrag der holländischen Ostindienkompanie. Am 25. März 1609 lief er von Amsterdam aus und schaffte es bis zum Nordkap. Dort meuterte die Mannschaft, weil sie nicht weiter nach Norden wollte, und zwang ihn zu einer Kursänderung. Daraufhin segelte Hudson zur Ostküste von Nordamerika und stieß Mitte Juli auf die Küste von Maine, der er bis Cape Cod folgte (das 1602 von B. Gosnold so benannt und von Verrazano entdeckt worden war). Er stellte fest, dass das Kap seinen Messungen zufolge 225 Meilen weiter westlich lag als es auf den zeitgenössischen Karten eingezeichnet war. Am 11. September lief er in einen von Verrazano entdeckten Hafen ein – den Hafen von New York – und sah, dass ein Fluss dort mündete, den er als Erster nun befuhr und der heute seinen Namen trägt. Hudson fuhr den Fluss bis zur heutigen Stadt Albany hinauf. Begeistert von dem Land und seinen Bewohnern musste Hudson doch erkennen, dass die Passage hier nicht zu finden war und kehrte zurück nach Europa. Am 7. November traf er in Dartmouth, England ein. Es gibt keine Originalkarte von ihm, aber seine Erkenntnisse wurden auf der Velasco-Karte von 1610 dargestellt. Eine unmittelbare Folge von Hudsons dritter Fahrt war die Ansiedlung holländischer Pelzhändler am Hudson-Fluss, von dort hatten sie leichten Zugang zum Landesinneren und zu den Irokesen.

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