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2.5 Mit letzter Kraft

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König Christian IV. von Dänemark und Norwegen hatte schon seit einiger Zeit Interesse an der Arktis gezeigt. Er war selbst im Jahr 1599 um das Nordkap bis Murmansk gesegelt. In den Jahren 1605, 1606 und 1607 schickte er Expeditionen mit einem englischen Lotsen, James Hall, nach Grönland, um die norwegischen Kolonien zu suchen, zu denen der Kontakt abgebrochen war. Außerdem sollte geschaut werden, was die Region an Verwertbarem, wie z.B. Walrosse, Narwale oder andere interessante Ressourcen zu bieten habe. Im Jahr 1610 hatte er eine Walfang- und Entdeckungsexpedition unter der Leitung des Norwegers Jens Munk nach Norden geschickt, um nach einer Nordostpassage Ausschau zu halten (Abb. 2.5).

1619 erhielt Jens Munk einen weiteren königlichen Auftrag. Dieses Mal sollte er in die andere Richtung fahren und eine nordwestliche Durchfahrt suchen. Munk war gerade aus England zurückgekehrt, wo er Informationen über die Reisen von Baffin erhalten hatte. Außerdem nahmen William Gorden, der mit Bylot und Baffin unterwegs gewesen war, sowie John Watson, der mit Button in der Hudson Bay gewesen war, an Munks Expedition teil. Munk hatte also jene Männer mit an Bord, die sich am besten in der Region auskannten. Zwei Schiffe standen ihm zur Verfügung, die Enhiörningen und die Lamprenen. Seine 65 Mann starke Besatzung schloss auch zwei Ärzte und einen Geistlichen ein (Williams 2009, S. 55).


Abb. 2.5: Jens Munks Karte seiner Reise in die Hudson Bay.


Abb. 2.6: Jens Munks Männer bereiten sich auf den Winter vor.

Jens Munk erlebte eine erschütternde Geschichte: Am 9. Mai 1619 fuhr er mit seinen beiden Schiffen los. Ohne besondere Ereignisse gelangten sie bis zum Churchillfluss an der Westseite der Hudson Bay, wo sie überwinterten und während des Winters extrem unter Skorbut litten. Am schlimmsten war der Monat Mai, einer nach dem anderen aus Munks Mannschaft starb und selbst Munk ging es so schlecht, dass er sich dem Tode nahe wähnte und in sein Tagebuch schrieb: „Hiermit der Welt gute Nacht und meine Seele in Gottes Hand.“ Aber Munk und zwei seiner Männer überlebten bis zum Sommer; sie setzten eines der Schiffe instand, stachen Mitte Juli in See und schafften zu dritt die 3500 Meilen bis Kopenhagen (Abb. 2.6).

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