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Bylot und Baffin – ein gutes Gespann

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Schon ein Jahr später waren Bylot und Baffin erneut gemeinsam unterwegs. Ihr Schiff war wieder Hudsons Discovery, die sich nun schon auf ihrer sechsten Arktisreise befand. Am 26. März 1616 stachen sie mit einer Crew von 14 Mann in See und hatten eine Instruktion im Gepäck, die sie aufforderte, bis 80° N zu segeln, sich dort nach Westen zu wenden und nach Japan zu segeln (Delgado 1999, S. 41). Nicht mehr und nicht weniger.

Ende Mai passierten sie Sandersons Hoffnung. Das war der nördlichste Punkt, den John Davis seinerzeit erreicht hatte. Sie kämpften sich bis knapp 78° N nach Norden und entdeckten nacheinander den Smith, Jones und Lancaster Sund, die sie nach ihren Hauptsponsoren benannten. Für weit über 100 Jahre hatten sie den nördlichsten Punkt erreicht und mit dem Lancaster Sund, ohne es zu wissen, den tatsächlichen Eingang zur Passage gesichtet. Da sie Eis zwischen sich und der Küste hatten und extrem unter der Kälte litten, umso mehr als dass bereits mehrere Matrosen an Skorbut erkrankt waren, entschied Bylot zur grönländischen Küste zurückzukehren. Dort stärkten sie sich mit pflanzlicher Kost, die die Skorbut-Symptome linderte und die Mannschaft wieder so weit arbeitsfähig machte, dass sie England erreichen konnten.


Abb. 2.4: William Baffins Skizze der Hudsonstraße, 1615.

Baffin gelangte zu der Überzeugung, dass auch in den nördlichen Breiten, die er mit Bylot abgesucht hatte, keine Durchfahrt sei und schrieb an Sir John Wolstenholme, den Hauptinitiator der Expedition: „… there is no passage nor hope of passage in the North of Davis straights. Wee having coasted all, or neere all the circumference thereof, and finde it to be no other than a great bay, as the voyage doth truely show“15 (zit. nach Delgado 1999, S. 41). Baffin hielt zwar die Suche nach der Passage für sinnlos, wies aber auf seine Sichtungen von Walen, Walrossen und Narwalen hin. Dies führte dazu, dass die nächsten Schiffe, die in die Davisstraße fuhren, keine Entdeckerschiffe mehr waren, sondern Walfänger (Williams 2009, S. 43). Teile aus Baffins Tagebuch wurden von Samuel Purchas im Jahr 1625 in seiner Reisesammlung veröffentlicht. Baffins und Bylots Expedition gehörte zu den wichtigsten ihrer Zeit, auch wenn den beiden das offenbar damals nicht bewusst war. Sie hatten gezeigt, dass man bei günstigen Eisverhältnissen weiter nach Norden vordringen konnte als es den vorherigen Expeditionen gelungen war. Und sie hatten die Dimensionen der riesigen Bucht, die nach Baffin benannt wurde, erfahren und dokumentiert (Williams 2009, S. 43).

Letztlich bestanden die Entdeckungen von Hudson und Baffin in weitestgehend eisgefüllten Buchten, und da keine Öffnung in Richtung Westen gefunden werden konnte, bremste das den Enthusiasmus der Geldgeber und die Suche nach der Nordwestpassage geriet in England ins Stocken.

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