Читать книгу Sind Egoisten wirklich schlechtere Christen? - Guido Edwards - Страница 10

Оглавление

8

Wie kompensiere ich meine negativen Gefühle?

Trösterchen

Frust, Unzufriedenheit, Stress, Angst, Trauer, Wut, alle diese und viele weiteren starken, negativen Gefühle brauchen oft Kompensationen. Wichtig ist, dass wir das uns bewusst sind und auch grundsätzlich akzeptieren! – Wir brauchen Ersatzhandlungen und das ist auch im Grunde nicht falsch. Nur müssen wir lernen, diese Tatsache bei uns zu erkennen, zu akzeptieren und bewusst damit umzugehen!

Ich brauche nach starken Erlebnissen ein (oder mehrere) Stück Schokolade oder eine Person, die mir zuhört. Es darf ohne weiteres auch beides sein. Welche "Trösterchen" haben sie? Haben sie sie auch von Gott überprüfen lassen? – Tun die Ihnen wirklich gut oder liegen sie zumindest in der Toleranz? – Ich muss bei mir die Schokoladen -Mengen immer wieder checken, manchmal liegt noch etwas mehr drin, manchmal nicht.

Bei vielen Menschen ist es auch Körperkontakt den sie als Kompensation benötigen. Bei Männern, besonders wenn ihr Selbstwertgefühl verletzt wurde, ist es oft auch Sex.

Dies ist alles weder grundsätzlich gut noch schlecht. Das Problem ist nur, dass es Ersatzhandlungen sind. Das heisst, wenn wir stark genug sind, dies oder jenes zu ertragen, haben wir solches nicht nötig. So wie wir fähig sein sollten Lob auszuhalten, so sollten wir auch fähig sein Tadel auszuhalten. Wir sollten von Frustrationen, Stress usw. nicht erschüttert werden können. Wir sollten stark genug sein, selbst mit dem Problem umzugehen. Beispielsweise sollten wir bei Trauer fähig sein, weinen zu können. Mit Menschen, die uns frustriert haben, das Problem sachlich zu besprechen und zu lösen. Bei Wut sollten wir versuchen auf den Tisch zu schlagen und nicht am Abend die Kinder zu Hause.

Zudem gibt es auch hier einen Teufelskreis, denn häufiges Misslingen hat meistens Angst als Ursache. Das heisst, wenn wir feststellen, dass wir aus den Trösterchen gar nicht mehr herauskommen, dann sollten wir dem auf den Grund gehen! Eine der häufigsten Ursachen von chronischen Selbsttröstungen ist wohl auch Angst. Denn ängstlich sein führt zu Verkrampfungen und diese zu neuen Misserfolgen und und und …

Ob dies ein Versprecher bei einem Referat, eine schwache sportliche Leistung oder Erziehungsfehler sind, je mehr man sich davor fürchtet, umso mehr misslingt es. Mit Bestimmtheit! So ist es oft nötig, dass Menschen denen etwas misslungen ist getröstet und – egal wie gut sie sind – immer wieder gelobt werden müssen. Das ist ein didaktisches Grundprinzip! Wenn sie dies nicht gelten lassen wollen, können sie einen Versuch machen: Bringen sie einem Kind das Fahrradfahren bei. Sie werden sehr schnell die Fortschritte sehen, wenn sie loben und sehr bald sehen, dass sie ums Vielfache mehr Zeit benötigen, wenn sie nur korrigieren und schimpfen. Auch ist hier gut zu erkennen, wie ängstliche Kinder mehr Zeit benötigen. Wenn sie etwas lernen, ist es weil sie für jeden noch so kleinen Fortschritt gelobt werden und damit ihr Selbstbewusstsein aufbauen. Damit wird Angst abgebaut. Angst ist auf jeden Fall der grösste Feind des (persönlichen) Fortschritts!

Aus diesem Teufelskreis der Angst entsteht auch Frigidität und Impotenz und daraus oft auch Hass und daraus wiederum oft auch ein Selbstverwirklichungstick der übelsten Art. Doch davon später in Kapitel 18.

Sind Egoisten wirklich schlechtere Christen?

Подняться наверх