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Wie bewältige ich meine Frustrationen?
Egoismus macht schlank
Unzufriedenheit hat als Ursache meist mangelndes Selbstbewusstsein. Das heisst, Egoisten in unserem Sinne können mit ihren Bedürfnissen und Wünschen umgehen. Entsprechend sind sie weniger frustriert. Das bedeutet, dass vor allem unausgesprochene Bedürfnisse zu Unzufriedenheit führen. Unausgesprochen gegen Andere, gegen mich selbst und – vor allem gegen Gott. Das heisst, schon wenn ich diese Wünsche im Gebet meinem Herrn präsentiere, habe ich in aller Regel den grössten Druck weg. Wenn ich nicht im Stande bin, das zu tun, dann entwickle ich Kompensationen. Eine der Gebräuchlichsten ist essen. Vor allem Süssigkeiten haben eine sehr beruhigende Wirkung bei Frustrationen. Oft ist es aber auch Alkohol. Das kann zur Folge haben, dass sich meine unbefriedigten Wünsche direkt auf der Waage ablesen lassen. Denn oft werde ich auch träge und passiv, was meinen Rundungen ebenfalls zuträglich ist. So kann es schon viel besser sein (jedenfalls für meine Figur), wenn ich meine Frustrationen als Aggression auslebe. Um damit richtig umzugehen, braucht es allerdings eine noch stärkere Persönlichkeit. So könnte ich nämlich meine aufgestauten Gefühle mit Fitness loswerden.
Die Psychologie sagt uns, dass dies eines der Probleme ist, die zu Stress führen: Wenn ein Höhlenbewohner gestresst war, konnte er davonrennen oder dreinschlagen. Unsere Zivilisation lässt beides nur in einem sehr beschränkten Rahmen zu. Meist überfällt uns der grosse Ärger an einer Sitzung oder im Gespräch mit Kunden am Telefon. Also versuchen wir unsere Aggressionen zu beherrschen. Wenn wir das zehnmal täglich gemacht haben, müssen wir das irgendwie kompensieren. Sonst besteht die Gefahr, dass wir die nächstbeste Person wegen einer Bagatelle anschreien, die von allem nichts weiss. Meist erwischen wir dabei jemanden, der es bestimmt nicht verdient hat. Beispielsweise unsere Kinder. Die Psychologen empfehlen dann Entspannungsübungen. Das kann vielleicht den unpassenden Wutausbruch steuerbarer machen. Es löst aber das Problem nicht: Es kann den Kollaps bestenfalls etwas hinauszögern, aber nicht verhindern und es nützt bestenfalls bis zum nächsten Frust, aber nicht weiter!
Gebet ist die andere Variante und hat einen massiven zusätzlichen Vorteil: Es packt das Problem am Fundament! Ich kann in einem Gebet das ganze Problem so formulieren, wie es mir gerade drum ist. Damit kann ich wirklich abladen und dann bekomme ich im Wiederholungsfall mit Sicherheit Hilfe und auch die nötige Gelassenheit. So werde ich auch fähig für eine Ursachenbekämpfung! Das macht stark! So entsteht Persönlichkeit!
Ich weiss schon, was sie mir vielleicht sagen wollen: In Afrika galt (und gilt teilweise noch) nur eine dicke Person als Persönlichkeit. In solchem Sinne gewichtige Persönlichkeiten haben nur das Image vermögend zu sein. Als weise Menschen gelten dort die Medizinmänner und die müssen für ihr Image nicht dick sein. Was ich sagen will, ist dies: Niemand muss schlank oder dick sein für sein Image. Niemand sollte schlank oder dick sein, weil er oder sie Probleme mit Essen oder Appetitlosigkeit kompensieren muss.
Wir sind auch hier frei! Wir müssen uns auch nicht von unseren Früsten fremdbestimmen lassen!