Читать книгу Sind Egoisten wirklich schlechtere Christen? - Guido Edwards - Страница 3
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Vorwort
Das erste Buch, dass ich zu diesem Thema schrieb, heisst „Sind Egoisten wirklich schlechtere Menschen?“.
Dort habe meine allgemeinen Gedanken zum Thema Selbstbewustsein dargelegt. Zwar sind sie auch aus christlicher Perspektive geschrieben, aber spezifische Fragen aus dem christlichen Glaubensleben wurden ausgeklammert. Auch in der Wortwahl wurde versucht auf eine christliche Terminologie zu verzichten. Im Gegensatz dazu soll dieses Buch vor allem Menschen ansprechen, die sich als „gläubige Christen“ bezeichnen. Das heisst unter anderem, dass christliche Begriffe zur Anwendung kommen. Beispielsweise wird nicht von der "Psyche", sondern von der "Seele" gesprochen. Allerdings werde ich versuchen, liebe Schwestern und Brüder, sprachlich nicht allzu sehr in diese Richtung abzudriften!
Dies bedeutet allerdings eine Gratwanderung. Beispielsweise ist der an und für sich neutrale Begriff „Stolz“ in christlichen Kreisen sehr negativ belegt. Wenn ich aber die Bibel lese, stelle ich fest, dass er (beispielsweise 2.Kor. 1,12: „Wenn ich mich mit etwas rühme, dann mit dem, was mir auch mein Gewissen bezeugt: Mein Verhalten überall in der Welt und besonders bei euch war stets bestimmt von völliger Ehrlichkeit und Selbstlosigkeit, wie es dem Willen Gottes entspricht.“) durchaus auch eine positive Bedeutung haben kann. Bei solchen Begriffen habe ich versucht den Sinn entsprechend dem Zusammenhang zu erklären.
Wenn sie das erste Buch gelesen haben, werden sie bei einigen Themen Wiederholungen feststellen. Die sind beabsichtigt um verschiedene Perspektiven aufzuzeigen.
Der Anlass, dieses Buch zu schreiben, gab mir vor allem meine Wahrnehmung, dass viele Menschen den Weg als Christen nur halbherzig gehen. Sie wollen zwar, aber „der alte Mensch“, wie es die Bibel nennt, ist noch immer sehr prägend in ihnen vorhanden. Dies zeigt sich in der Regel in einem schwachen Selbstbewusstsein. Die Folge davon ist ein zögerliches und ängstliches Verhalten. Das ist aber das Gegenteil von dem, was Gott Vater sich für uns wünscht. Es ist auch das Gegenteil von dem was Jesus uns vorgelebt hat und der Heilige Geist uns zeigen will. (2.Tim. 1:7: “Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Feigheit gegeben, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“)
Hier will dieses Buch eine Hilfe sein. „Jung und dynamisch“ zu sein ist heutzutage sowieso viel populärer. Was gibt es also für einen Grund, das schwache Ego nicht abzulegen und ein selbstbewusstes Kind des höchsten Gottes zu werden? Ich kann es Ihnen sagen: Es ist sehr oft eine gut entwickelte Intelligenz! Ein Ausbilder für Piloten, hat mir einmal gesagt, Piloten dürften nicht zu intelligent sein, weil sie sonst zu viel denken und zu wenig handeln würden. Wenn wir immer alle „Wenn und Aber“ bedenken möchten, bis wir sicher sind das Richtige zu tun, kann es tatsächlich zum Problem werden, denn es macht unsicher und ängstlich. Ich bin aber zur Erkenntnis gelangt, dass intelligente Menschen in der Regel lernfähig sind. Dieses Buch kann eine Gelegenheit bieten, dies auszuprobieren.
In meinen verschiedenen Tätigkeiten mit Christen und christlichen Organisationen habe ich festgestellt, dass mangelndes Selbstwertgefühl oft eine der bedeutendsten Ursachen von Problemen und Passivität ist. Dies ist der Fall, obwohl jedem praktizierenden Christen klar sein sollte, wie wertvoll jeder Mensch ist. In kurzen Kapiteln versuche ich jeweils einen Gedankenimpuls weiterzugeben. Von den Personen, die den Text bereits gelesen haben, denen ich diesen Text zum Gegenlesen gegeben habe, wurde ich insbesondere von Pastoren und Pfarrern darauf hingewiesen, dass diese Texte auch für Schulungen geeignet wären. Dennoch wollte ich nicht ein eigentliches Lehrbuch, sondern eher ein Buch für kurze persönliche Andachten schreiben.
Um eine gewisse Nachhaltigkeit über die eigentliche Lesezeit hinaus zu bewirken, habe ich in jedem Kapitel einige besonders pointiert formulierte Sätze in blauer Farbe hervorgehoben.
So wie das Kreuz oft als Sinnbild gesehen wird, dass Christen fest auf dem Boden aber mit der Verbindung zu Gott und den Mitmenschen leben soll, ist auch die Gliederung des Buches angelegt. Diese Beziehungen können mit einem guten Selbstwertgefühl und gesunden Selbstbewusstsein optimiert werden: Zu mir und meinem Leben in dieser Welt, zum Mitmenschen und (als grösster Teil) zu Gott.
Das Buch ist in vier Teile aufgeteilt:
A) Meine Beziehung zu mir
ab Kapitel 2
B) Meine Beziehung zum Mitmenschen
ab Kapitel 12
C)Meine Beziehung zu Gott
ab Kapitel 25
D) Meine Abschlussprüfung
Kapitel 46
Die Bibelzitate sind aus der Übersetzung von „Die Gute Nachricht“ 1982 und 2000.