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Grundaufgaben einer kompetenzfokussierenden Hypnotherapie

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Schon aus dem, was sich in der Gestaltungsdynamik von Träumen zeigt, worauf Priming hinweist und was sich aus der Potenzialhypothese ergibt, kann man ablesen, wie eine Kommunikation aufgebaut sein sollte, die ein gezielt angestrebtes unwillkürliches Erleben aktivieren will. Die zentrale Aufgabe der Therapie und Beratung wird es dann dementsprechend sein, so intensiv und systematisch als möglich Fokussierungshilfen anzubieten, um diese Potenziale wieder zu suchen (Suchprozesse), zu finden und zu aktivieren und dann so nachhaltig als möglich in die gewünschten Lebenskontexte zu assoziieren. Insofern bezeichnen wir die ericksonschen und alle damit verwandten Verfahren als kompetenzorientierte oder kompetenzfokussierende Verfahren. Dazu gehört auch der lösungsfokussierende Ansatz (de Shazer 1989a, 1989b, 1994), dessen wesentlichsten Grundideen und typischen lösungsfokussierenden Interventionen (z. B. „Wunderfragen“ oder „Ausnahmefragen“) direkt aus den ericksonschen Strategien der „Pseudoorientierung in der Zeit“ oder „Altersprogression“ abgeleitet sind (Erickson 1954). Sie versuchen, die für den angestrebten Erfolg hilfreichen Erfahrungen durch Reassoziation wieder erlebbar zu machen.

Praktisch alle hypnotherapeutischen Maßnahmen, ob sie nun als offiziell so definierte Tranceinduktionen oder mehr als indirekt fokussierende Gespräche konzipiert sind, werden (bei aller inhaltlich denkbaren Unterschiedlichkeit) dementsprechend letztlich nach ähnlichen Strukturprinzipien aufgebaut:

Eine Induktion soll ja von einem Erlebniszustand (dem gewohnten üblichen Wachzustand) weg und hin zu dem angestrebten Erleben führen – ob dies „Trance“ genannt wird oder nicht. Ich will die typischen Schritte im weiteren Verlauf sinnbildlich beschreiben: Das Vorgehen kommt damit einer Erlebnisreise von einer Situation in eine andere, zum gegebenen Zeitpunkt mehr gewünschte, gleich. Wollen Therapeuten solche „Reisen“ unterstützen, übernehmen sie damit die Rolle von „Reisebegleitern, Reisepartnern, Reiseführern“ (wie auch immer man dies nennen will). Will ein Mensch dies selbsthypnotisch gestalten, übernimmt er selbst mit seinen willkürlichen Wahrnehmungsfunktionen diese Rolle.

Liebesaffären zwischen Problem und Lösung

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