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Bronchitis/Atemwegsinfekte: Naturmedizin nachweislich besser als Antibiotika

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Viele Patienten, die ihren Hausarzt wegen einer Atemwegsinfektion aufsuchen, leiden an einer akuten Bronchitis. Sehr häufig bekommen sie dann ein Antibiotikum verordnet, obwohl fast immer eine Virusinfektion die Ursache der Erkrankung ist. Antibiotika, die bei einer bakteriellen Infektion wirksam sind, helfen bei einer Virusinfektion aber nicht. Solche unsinnigen Verordnungen sind wahrscheinlich einer der Gründe, weshalb auch hierzulande die Antibiotika-Resistenz laufend zunimmt. Zur Behandlung einer akuten Bronchitis gibt es aber auch naturheilkundliche Arzneimittel, die ebenso wirksam sind wie chemische Medikamente, die aber weniger Nebenwirkungen haben. Das wissen die Patienten und lassen sich deshalb oftmals lieber ein phytotherapeutisches Medikament verschreiben.

Das Problem: Nach dem GKV-Modernisierungsgesetz können Arzneimittel, die nicht rezeptpflichtig sind, und dazu gehören auch Phytopharmaka, nicht mehr zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet werden. Ausgenommen sind nur Kinder bis zwölf Jahre. Deshalb besteht jetzt die Sorge, dass viele Ärzte künftig anstelle eines pflanzlichen Arzneimittels wieder stärkere und damit auch nebenwirkungsreichere Medikamente verschreiben. „Wahrscheinlich werden dann zur Behandlung einer akuten Bronchitis wieder mehr Antibiotika verordnet“, sagte der Allgemeinarzt Dr. Martin Adler aus Siegen bei einer Pressekonferenz in München.

Das ist nicht unproblematisch. Denn Patienten, die immer wieder Antibiotika einnehmen, entwickeln sehr viel häufiger Allergien, bekommen Magen-Darm-Beschwerden mit Durchfall oder Erbrechen oder ziehen sich Pilzinfektionen zu.

Hinzu kommt das Problem der Antibiotika-Resistenz. Erst jüngst hat eine europäische Studie gezeigt, dass Bakterien umso häufiger resistent sind, je mehr Antibiotika in einem Land verordnet werden. „Die Ärzte müssen deshalb umdenken“, forderte Adler, der auch Vizepräsident des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin (ZÄN) ist, bei der Veranstaltung der Firma Spitzner Arzneimittel in München.

Dass Phytotherapeutika bei Atemwegsinfekten besser helfen als Antibiotika, ergibt sich aus mehreren Studien, über die Dr. Traugott Ullrich aus Ettlingen berichtete. So waren Patienten, die mit Antibiotika behandelt wurden, fast genauso lange krank, wie Patienten, die ein Placebo, also ein Scheinmedikament, bekommen hatten. Andererseits ergab sich bei Patienten, die mit dem pflanzlichen Arzneimittel Umckaloabo®, ein Extrakt aus den Wurzeln der Kapland-Pelargonie (Pelargonium sidoides) behandelt wurden, eine deutlich stärkere Besserung der Symptome wie Husten, Auswurf, Rasselgeräusche, Brustschmerz beim Husten und Atemnot gegenüber Placebo, berichtete Professor Heinrich Matthys über die Ergebnisse von drei Studien aus Deutschland, in denen zwischen Oktober 2000 und April 2002 rund 500 erwachsene Patienten mit akuter Bronchitis behandelt worden waren. Die Arbeitsunfähigkeit war in der mit dem Wurzelextrakt behandelten Gruppe um durchschnittlich etwas mehr als zwei Tage verkürzt. Mehr als 80 Prozent der mit Umckaloabo® behandelten Patienten hätten sich „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit der Therapie geäußert, berichtete der ehemalige Direktor der Pneumologie der Universität Freiburg.

Ähnliche Ergebnisse gibt es inzwischen auch für Kinder, wobei vor allem Kleinkinder besonders gut auf das pflanzliche Arzneimittel reagieren, berichtete Matthys. Nebenwirkungen seien weder bei den Kindern noch bei den Erwachsenen aufgetreten. Bei einer unkomplizierten akuten Bronchitis sei das phytotherapeutische Arzneimittel deshalb allemal besser als ein Antibiotikum, sagte der Spezialist für Atemwegserkrankungen.

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