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Darmkrebs: Vorsorge für viele noch tabu

Die Deutschen wissen inzwischen gut über den Darmkrebs und seine Risiken Bescheid, tun aber selbst noch zu wenig. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des TNS-Emnid-Instituts im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Nur rund jeder Dritte (36 Prozent) gab an, selbst schon einmal bei einer Vorsorge-Untersuchung gewesen zu sein, obwohl praktisch alle (97 Prozent) davon überzeugt sind, dass rechtzeitige Vorsorge wichtig ist. Die Meinungsforscher hatten Ende Februar rund 1.000 Deutsche befragt, 800 davon waren 30 Jahre und älter. Dabei hat sich gezeigt: Darmkrebs ist quer durch alle Altersgruppen ein Thema. Rund 43 Prozent der Befragten zählen Darmkrebs neben Brust- und Lungenkrebs zu den drei häufigsten Krebsformen bei Menschen. Beinahe eben so viele (40 Prozent) haben Angst davor, selbst an Darmkrebs zu erkranken. Mit der Angst geht das Bewusstsein einher, dass Darmkrebs ein unabwendbares Schicksal ist. Rund 41 Prozent befürchten, dass die Diagnose einem Todesurteil gleichkommt. Der überwiegende Teil der Bevölkerung meint, dass jeder selbst etwas dazu beitragen kann, das Darmkrebsrisiko oder aber die Folgen der Erkrankung zu minimieren. So schätzten neun von zehn Befragten die Rolle der Ernährung beim Darmkrebs richtig ein: Wer auf ballaststoffreiche Nahrung setzt, verringert dadurch sein Darmkrebsrisiko, gaben 91 Prozent an.

Immer noch unterschätzt wird hingegen die Rolle von Alkohol und Nikotin in Bezug auf den Darmkrebs: Etwa jeder fünfte (18 Prozent) hält es für unwichtig, wenig Alkohol zu trinken, um das Darmkrebsrisiko zu senken. 22 Prozent meinen, das Rauchen hätte keinen Einfluss auf die Entstehung oder die Folgen der Krankheit. Mehr Bedeutung messen die Umfrage-Teilnehmer der Vorsorge (97 Prozent), der Bewegung (83 Prozent) und dem richtigen Körpergewicht (82 Prozent) zu. Zu allen gestellten Fragen hatten 97 Prozent und mehr eine Meinung. Doch viel über Darmkrebs zu wissen und selbst etwas dagegen zu tun ist zweierlei: Rund 80 Prozent der 36- bis 45-Jährigen haben noch nie an einer Darmkrebsfrüherkennung (wie zum Beispiel einem Test auf Blut im Stuhl) teilgenommen. Bei den älteren Jahrgängen sieht die Bilanz etwas besser aus: Schon 64 Prozent oder fast zwei Drittel der über 55-Jährigen waren schon einmal bei der Darmkrebsvorsorge. Ab diesem Lebensalter zahlen alle Krankenkassen auch die vorsorgliche Darmspiegelung (Koloskopie). Um zusätzliche Anreize zu bieten, selbst etwas gegen den Krebs zu tun, bieten einige Krankenkassen Bonusprogramme an, die gesundheitsförderndes Verhalten belohnen. Bei der Techniker Krankenkasse gibt es für die Teilnahme an einer Krebsfrüherkennung 1.000 Punkte. Diese können gesammelt und gegen Prämien eingetauscht werden – vom Entsafter bis zum Fahrrad. Bundesweit nehmen rund 350.000 Menschen am Bonusprogramm der TK (5,7 Millionen Versicherte) teil.

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