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Delegierter 1237

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Kommen wir noch einmal zurück zu Donald Trump. John ist Republikaner, und nicht nur das: Er ist in der Republikanischen Partei in North Dakota engagiert.

»Haben Sie gewusst, dass ich Mister 1237 bin?«, fragt er mich. Als ich ihn fragend anschaue, lächelt er verschmitzt. »Ich war der Delegierte, der Trump 2016 die Nominierung sichergestellt hat«, sagt er stolz und erzählt mir die Geschichte.

Die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) wollte wie viele andere amerikanische Medien die erste sein, die ankündigt, dass Trump die für die Nominierung nötige Zahl der Delegierten hinter sich hat. 1237 Delegiertenstimmen musste Trump erreichen, um in den Vorwahlen von keinem anderen republikanischen Kandidaten mehr übertrumpft werden zu können. Also startete die AP Ende Mai 2016 einen Telefon-Rundruf und landete bei John, der gerade mit einem anderen Delegierten auf dem Weg zu einer Veranstaltung war. »Wie viele Stimmen haben sie schon?, habe ich den Reporter gefragt. 1235 war seine Antwort. Fragen Sie doch zuerst Ben Koppleman, er ist mein Beifahrer«, erzählt John. Der AP-Reporter tut es, Koppleman bestätigt: Er wird für Trump stimmen. »Haben Sie jetzt 1236 Stimmen für Trump? Dann fragen Sie mich nochmal! Now I’m your guy!« Johns Stimme war damit die 1237ste für Donald Trump, die Stimme, die ihm auf dem Parteitag die Kür zum Präsidentschaftskandidaten garantiert hat. Für die Medien war John ab diesem Zeitpunkt Mister 1237. Beim Parteikonvent in Cleveland ein paar Monate später, im Sommer 2016, war John dann auch Mitglied der Delegation aus North Dakota – die Delegation aus dem kleinen und eher unwichtigen Bundesstaat hatte einen Ehrenplatz in der Versammlung, weil, wie es im US-Politjargon heißt, »they carried Trump over the top«, sie haben ihm die Nominierung gesichert.

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