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Raiffeisen und Co: Die Genossenschaftsbanken
ОглавлениеIm 19. Jahrhundert konnte man nicht einfach zur Bank gehen und einen Kredit aufnehmen – erst recht nicht, wenn man ein kleiner Bauer oder Handwerker war. Unabhängig voneinander, aber fast zeitgleich, hatten Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch die gleiche Idee, um Abhilfe zu schaffen: Genossenschaften. Eine Genossenschaft ist eine Gesellschaft, die »darauf gerichtet ist, den Erwerb oder die Wirtschaft ihrer Mitglieder zu fördern«, wie es das Genossenschaftsgesetz definiert. Mehrere Menschen mit gleichen Interessen schließen sich zusammen, um sich gegenseitig zu helfen. Die Mitglieder einer Genossenschaftsbank sind Teilhaber und Kunden zugleich; sie beteiligen sich an der Bank, mit der sie ihre Geschäfte machen. Damit können sie die Geschäfte und Geschäftspolitik der Bank mitbestimmen. Die Volks- und Raiffeisenbanken sind eigenständig und agieren regional, und aufgrund ihrer Größe können sie natürlich nicht alle Leistungen anbieten, die das moderne Bankgeschäft ausmachen. Deswegen bietet die genossenschaftliche Finanzgruppe übergreifend für alle Banken des Verbundes Finanzdienstleistungen an, beispielsweise über die Bausparkasse Schwäbisch Hall, die R+V Versicherung oder die Fondsgesellschaft Union Investment. Zentralbank und Spitzeninstitut der Genossenschaftlichen Finanzgruppe ist die DZ Bank, sie unterstützt zudem die Geschäfte der Volks- und Raiffeisenbanken.