Читать книгу Natürlich gesund mit Dr. Hans Gasperl - Hans Gasperl - Страница 10
Gesundheitsgrenzen – gesunde Grenzen
ОглавлениеWir Menschen sind von Natur aus Bewegungswesen und sollten diese Eigenschaft nutzen und genießen. Fehlverhalten in Form von Bewegungsmangel oder Überforderung stellt einen Risikofaktor dar. Ärztliche Beratung durch Fachleute ihres Gebiets ist gewiss nicht unwichtig – aber ab wann muss eingegriffen werden? Wenn jemand schneller über die Stiege zu gehen versucht: Muss man hier schon eine Palette von Untersuchungen apparativer Art bis zu einem Lactattest durchziehen? Muss das Kind, der Jugendliche, weil es/er für eine Sportart Interesse zeigt, ein breit gefächertes Untersuchungsprogramm durchlaufen? Sollte sich eine besondere Neigung für eine bestimmte sportliche Richtung herauskristallisiert haben, ist es sinnvoll, adäquate Untersuchungs- und Trainingsprogramme zu starten. Wie oft habe ich es erlebt, dass Eltern aus falschem Ehrgeiz ihre Kinder zu Sportarten gedrängt haben, bei denen sie offensichtlich selbst gern Erfolg gehabt hätten. Trainer oder Pädagogen können in solchen Fällen, wo der Wunsch der Eltern der Neigung und Eignung der Kinder entgegensteht, erfolgreich beratend vermitteln. Aus der idealen Kombination von Selbstbewusstsein, Selbstbestimmung und Beachtung eines Heranwachsenden kann Großes entstehen. Daher wäre es fatal, den Willen oder den Elan junger Menschen zu brechen.
Ist es verboten, ein Café oder Wirtshaus zu besuchen, weil dies manchen (sektiererischen) Ernährungskriterien nicht entspricht? Lassen wir uns von den verführerischen Botschaften aus der Reklame beeinflussen und durch Dogmen charismatischer Gurus manipulieren, sodass wir uns in fremdbestimmte Marionetten verwandeln? Dürfen wir noch eigene Empfindungen haben und auf die Signale unseres Körpers achten oder sind wir bereits Gefangene einer raffinierten Werbeindustrie oder von Gesundheitsphilosophien? Ganz klar zu unterscheiden ist zwischen Trainingsmaßnahmen und Kontrolluntersuchungen, die bei Leistungssportlern erforderlich sind, um entsprechende Trainingserfolge zu »vermessen«, sowie den »gewöhnlichen« Bedürfnissen und Ansprüchen der übrigen Bevölkerung. Als hoffentlich aktive (sportliche) Personen können wir »Normalverbraucher« auf unseren Körper und seine Reaktionen horchen. Wichtig dabei ist die Freude an der Bewegung, wie immer sie gestaltet wird, und unbestritten die enorme Bedeutung, die regelmäßiger körperlicher Betätigung zur Förderung unserer Gesundheit zukommt. Dementsprechende Aktivitäten – allein, im Freundeskreis oder in einem sinnvoll arbeitenden Fitnessstudio – machen sich gewiss positiv bemerkbar, sofern sie mit dem individuell passenden Ausbau unserer Leistungsfähigkeit einhergehen.