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Passionsblume

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Der Küster der St.-Georger Kirche, als sie damals noch St. Jürgen benannt und eine Kapelle war, hieß Elias Galli und scheint später das erste Kaffeehaus in Hamburg und damit in Deutschland eröffnet zu haben. Er war zudem ein bedeutender Maler und stand als aufgeklärter Mann den sozialen Plänen Snitgers nahe. Mit andern Gleichgesonnenen mußte er nach der Hinrichtung der demokratischen Führer Hamburg 1687 verlassen.

In der Verbannung hat er einen der Emigranten gemalt, anscheinend als Vorlage für ein zu verbreitendes Pamphlet, die den Geächteten, den Licentiaten der Rechte Nicolaus Sillem, mit schwer gefesselten Füßen in einem Raume zeigt, der halb als Gefängnis, halb als Studierstube anmutet. Auf einem Tische zwischen Büchern und Schriften steht das prächtige Exemplar einer blühenden Passionsblume, die sich zu einem ovalen Gitterfenster aufwölbt. Die Linke des den Beschauer beredt und sympathisch anblickenden stattlichen Herrn faßt nach einer der Blüten. Diese Blüten, mit der seltsamen Fadenkorona, den drei nagelhaften Staubgefäßen und dem geißelartigen Stempel, erinnerten den Gläubigen jener Zeit an das Martyrium Christi.

Nach zehnjähriger Ächtung kehrten die Sillems zu ihren amtlichen Ehren zurück und schenkten der Stadt durch viele Generationen hervorragende Köpfe der Verwaltung.

Anfang des neunzehnten Jahrhunderts besaß Garlieb Sillem als Hamburger Bürgermeister Landhaus und Garten an der Elbe zu Nienstedten, dort, wo heute der Wesselhoeftsche Besitz sich erstreckt.

Kampf,

Zwiespalt

aller Lust,

immer ist das Leid

Partner nicht des Besiegten nur.

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Die unaufhörliche Gartenlust

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