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Vom Nutzen zur Zier

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Man kann nicht sagen, der Nutzen gehöre in Hamburg nicht zum Gebiet der Lust, indes Schmuck und Zier, wenigstens für den Mann, mehr zum Etat der Lasten zählen. Selbst bei den Gärten, die vom Kohl- zum Blumenhof und „Lustquartier“ sich entwickelten, war der Begriff Lust oft nur ein fraglicher.

Wohlstand will Luxus und Luxus will Beachtung; der Garten ist die Folie, Anlage und Seltenheiten erregen das Erstaunen der Gäste. Aber die Geselligkeit spielt sich in den Zimmern ab. Verstohlen ein Liebespaar nur sucht den Schirm der Hecken oder des Pavillons. Und Kinder, steif eingepackt wie die Erwachsenen, trippeln, gartenhungrig wie alle Kinder zu allen Zeiten, zwischen den Zirkelbeeten, bald vom Gärtner verscheucht, der, meistens vom Ausland her verpflichtet, sich vom Pflanzer und Züchter zum Kunstgärtner wandelt und beflissen über die geschniegelte Architektur seiner Tätigkeit wacht. Den Garten besah man am besten von hoher Warte aus, oder noch besser auf dem Papier, um die Verzwicktheit der Anlage recht zu überschauen.

Der Privatgarten zu Hamburg war eigentlich bis zur letzten Jahrhundertwende ein so gültiger Maßstab für die Kreditfähigkeit eines Mannes wie sein Warenlager oder seine Geschäftsverbindungen. Und war er meistens auch nur zum Ansehen da, so verbürgte er doch auch das persönliche Ansehen, nämlich das, was die andern in einem sahen.

Zweck,

Nutzen

und Gewinn,

wer vermag es klar

zu errechnen? Nichts ist gewiß.

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Die unaufhörliche Gartenlust

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