Читать книгу Nur reich, reicht nicht - Harald J. Krueger - Страница 16

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Am Montag brachte Wilma Herrn Rathge wieder in den 3. Stock. Er schaltete sofort die Deckenlampe im Flur ein. Die Farben der Porträts erstrahlten. Rathge setzte sich auf den Stuhl neben dem Spiegel. Wilma zog sich zurück.

Nach einer Stunde trieb Neugier sie zum Spökenkieker. Lautlos schlich sie die Treppe nach oben. Sie hörte ihn im Flüsterton noch langsamer sprechen, als sie ihn kannte. Durch die geschlossene Wohnungstür verstand sie kein Wort. Ihr schien, dass er nur einzelne Wörter aussprach. Antworten vernahm sie gar keine. Enttäuscht, dass sie nichts herausgefunden hatte, aber erleichtert, dass es keine Spukgeräusche gab, kehrte sie in ihr Büro zurück.

Einige Zeit später verabschiedete sich Herr Rathge bei ihr.

»Na, was haben Sie den Porträtierten entlockt?«

»Sie sind noch zu glückselig, sich wieder zu sehen, und befürchten erneut getrennt zu werden. Obendrein sind sie geschockt, von einem Lebenden angesprochen zu werden. Allein die heutige Sprache ist ihnen fremd. Vor zweihundert Jahren sprach man anders. Das wird noch eine Weile dauern, bis ich mit ihnen normal kommuniziere. Deshalb möchte ich die Sitzung am nächsten Montag fortsetzen.«

»Einverstanden. Hat sich das Karma in Haus verbessert?«

»Ja, erheblich, aber es ist noch belastet.«

Nur reich, reicht nicht

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