Читать книгу Schwarzer Honig - Harriette Van der Ham - Страница 16

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1997

Die kommenden Wochen sind unruhig. Farrah fliegt ständig hin und her zwischen Lamu und Malindi. Alice, noch immer in Australien, belagert ihn täglich und hält ihn durch die endlosen Telefongespräche von seiner Arbeit ab. Farrah ist frustriert, besorgt, angespannt. Alice hat ihre Rückkehr nach Lamu angekündigt, Mitte März wird sie zurück sein. Farrah will dann Lamu verlassen haben. Er versucht, allen geschäftlichen Verpflichtungen in Lamu nachzukommen, so gut es geht.

Harriette konzentriert sich auf ihre eigenen Aufgaben in Villa Waridi. Sie hält ein scharfes Auge auf den Umbau. Sie bestellt Stoffe bei einer Italienerin in Malindi, die die schönsten Stoffe aus Italien importiert. Daraus näht sie Gardinen und Bettüberzüge für alle Zimmer, jedes Zimmer soll eine andere Farbstellung bekommen. Sie kauft neue Matratzen und Moskitonetze. Sie bestellt dicke, türkisfarbene Frotteebadetücher, bestickt mit dem ‘Villa Waridi’-Schriftzug. Sie fährt nach Mombasa, um neues Geschirr, Gläser, Küchengeräte, und Kochtöpfe einzukaufen. Sie bestellt einen großen Kühlschrank und eine Waschmaschine. Sie lässt Dorothys geblümten Sitzbänke neu beziehen. Und sie bittet Alessio, ganz unverbindlich Kontakt aufzunehmen mit den beiden Brüdern in Lucca, denen das Nachbargrundstück gehört. Dieses verwilderte Stück Buschland - wenn sie das dazuerwerben könnte! Dabei versucht sie bei Alessio nicht zu viel Interesse zu zeigen, denn das würde den Verkaufspreis sofort drastisch in die Höhe treiben. “Es ist sehr vom Preis abhängig”, versichert sie ihm. “Ich habe ein bestimmtes Budget im Kopf und das werde ich keinesfalls überschreiten!”, und hofft hiermit, Alessios Begeisterung zu zügeln.

Sie verliert Dickie, einen ihrer Jack Russel. Durch die vielen Arbeiter, die den ganzen Tag rein und raus laufen, hat einer vergessen das Tor hinter sich zu schließen. Dickie entwischt. Er rennt zum Tor von Nachbarin Rosa, um ihren Hund zu provozieren. Dies wird ihm zum Verhängnis, denn auch Rosas Tor ist zufälligerweise nicht verschlossen. Rosas Houseboy wollte nur kurz etwas beim Nachbarn vorbeibringen. Rosas Hund, ein Rottweiler, macht kurzen Prozess mit Dickie: packt ihn im Nacken und schüttelt ihn ein paar Mal hin und her. Das war’s: Dickie bellt nicht mehr - Dickie blutet. Dickie ist tot. Harriette weint und trauert mit Rosa um diesen Verlust. Jengo gräbt ein kleines Grab unter dem Flammenbaum im Garten. Harriette legt Dickie hinein und bedeckt ihn mit Hibiscusblüten. Jengo schüttet das Grab zu und legt einen großen Stein darauf.

Erster Abschied von vielen, die noch kommen werden. Farrah ist in Lamu. Niemand, der sie jetzt tröstet. Sie fühlt sich leer und alleine.

*

Einige Tage später teilt Alessio ihr mit, dass er einen der beiden Grundstückbesitzer telefonisch erreicht hat. Ja, das Grundstück ist käuflich. Der Preis steht auch schon fest. Alessio nennt die Kaufsumme in italienischer Lira. Der Betrag soll, wenn gekauft wird, nach Italien überwiesen werden.

“Viel zu viel”, entgegnet Harriette: “unter diesen Umständen bin ich nicht interessiert! Bei dieser Höhe werden die Herren nie einen Käufer finden!”. Alessio glaubt, sie macht Witze, aber nachdem Harriette zwei Wochen später immer noch keine Anstalten macht, das Gespräch wieder in Gang zu setzen, kommen ihm Zweifel.

“Okay Harriette - was sind Sie bereit, für das Grundstück zu zahlen?”.

“Ist das Grundstück belastungsfrei? Können die Herren die Grundbucheintragung zeigen?”. Alessio versichert ihr, dass dieses Grundstück keine bösen Überraschungen verbirgt. Er kenne die Herren schon lange, auch wenn sie nur selten in Malindi sind.

“Fünfundzwanzig Prozent müssen runter, das ist mein Angebot und keine Lira mehr!”. Alessio protestiert, aber Harriette schenkt ihm kein Gehör. Italiener … ich kenne eure Praktiken, denkt sie und hüllt sich in Schweigen.

Zwei Tage später erscheint Alessio mit der Nachricht, dass beide Herren in Kürze nach Malindi kommen. Urlaub, versteht sich! Na, wenn das kein Zufall ist! Harriette riecht den Braten.

“Dann können Sie direkt mit beiden Herren verhandeln”.

“Alessio, es gibt nichts zu verhandeln. Ich habe mein Angebot gemacht, mehr geht nicht! Und wenn das nicht akzeptabel ist, dann steige ich aus. Ein Treffen ist dann auch völlig überflüssig!”.

Der Kaufvertrag wird im Anwaltsbüro von Gideon Kiburi & Abigail Subira Mumbi unterzeichnet. Gegenüber von Harriette sitzen zwei etwas heruntergekommene Italiener, die aus einem Film mit Al Pacino hätten entsprungen sein können. Die beiden sprechen kein Wort Englisch. Dafür ist ihr Italienisch um so klarer: mit lauten Worten und ausladenden Gesten wird bekundet, was der heutige Grund dieses Treffens ist, als ob der Anwalt das nicht wüsste! Abigail Subira Mumbi hat die Grundbucheintragung prüfen lassen und der Vertrag kann unterzeichnet werden. Harriette muss den vereinbarten Betrag innerhalb eines Monats nach Italien überweisen. Es werden Hände geschüttelt und kurz darauf fährt Harriette als stolze Eigentümerin eines brachliegenden Grundstücks wieder nach Hause.

Farrah kämpft weiter in Lamu. Er versucht sich emotional über Wasser zu halten, aber in den täglichen Telefongesprächen spürt Harriette ganz deutlich, wie mitgenommen er ist, wie viel Kraft ihn das alles kostet. Alice lässt nicht locker. Sie wird bald nach Lamu zurückkehren. Den genauen Ankunftstag gibt sie nicht an.

Und dann kommt der Morgen, an dem Harriette durch lautes Hundegebell geweckt wird. Sie schaut aus ihrem Badezimmerfenster und sieht, wie Mosi das Tor öffnet. Farrah! Farrah ist gekommen. Er hat seine Laptoptasche und eine grüne Kanvastasche bei sich. Mehr nicht. Er sieht erschöpft aus. Harriette rennt hinunter und umarmt ihn. Farrah lächelt müde.

“Ich habe Lamu verlassen und werde nicht mehr zurückkehren. Sie ist zurück. Sie ist schon längere Zeit zurück. Sie war in Nairobi. Sie ist dort zu Barclays Bank gegangen und hat unser gemeinsames Konto und die Geschäftskonten komplett geplündert! Keinen einzigen Shilling hat sie auf den Konten gelassen! Ich habe es erst bemerkt, als ein Scheck platzte. Ich war überrascht und stellte einen neuen Scheck aus von einem anderen Konto bei Barclays. Der platzte auch. Ich rief die Bank an. Der Manager - ein guter Freund von Alice - hat dann bestätigt, dass Alice gekommen sei und das gesamte Geld von allen Konten geräumt habe. Da wir Schecks ausschreiben konnten ohne Gegenunterschrift des anderen, ist dies nicht aufgefallen. Und jetzt – jetzt bin ich bettelarm! Ich werde dies gerichtlich anfechten müssen, aber ich habe nicht einmal das Geld, um einen Anwalt bezahlen zu können! Ich habe nichts mehr!”. Erst jetzt lässt Farrah seine Kanvastasche fallen, sein Kopf gegen Harriettes Schulter gedrückt, und weint. Sie hält ihn fest und verharrt. Oh mein Gott! Wie wird dies alles enden? Auf was lasse ich mich hier ein?

Sanft rückt sie ihn von sich los. Sie nimmt seine Hand und nimmt ihn mit nach oben zur Veranda. Mosi bringt die Tasche. “Mosi, mach uns bitte Frühstück und bring es hier her”. Mosi nickt eifrig und verschwindet. Farrah schaut sie mit leeren Augen an.

“So habe ich mir das nicht vorgestellt, sie hat mich in der Hand, ich soll büßen!”.

“Komm jetzt erst mal zur Ruhe. Es wird einen Weg geben, wir schaffen das schon”, versucht sie ihn zu beruhigen.

Es folgen noch hektischere Wochen. Farrah, vollkommen mittellos, versucht sich dem beginnenden Kleinkrieg mit Alice zu entziehen. Erfolglos. Harriette weiß nicht, was Alices konkrete Absichten sind, aber sie stellt fest, dass sie ihnen einen Spitzel auf den Hals gehetzt hat, der sie fotografiert, wo immer sie auftauchen. Ob es am Strand ist oder in der Stadt, sie werden beobachtet. Harriette fragt sich, ob sie auch heimlich in Haus und Garten beobachtet werden? Sie fühlt sich angespannt und bedroht. Der Rosenkrieg hat begonnen!

Alice nimmt sich einen Anwalt und behauptet, Farrah habe Kunstwerke, Möbel und Geld aus ihrem Haus und den gemeinsamen Geschäften entwendet. Er wird beschuldigt sie geschlagen und misshandelt zu haben. Er wird beschuldigt, Ehebruch begangen zu haben. Ihm wird vorgeworfen ein Psychopath zu sein, mit Störungen seines emotionalen Gleichgewichts. Harriette ist schockiert, zu welchen Maßnahmen Alice fähig ist, um Farrah in die Knie zu zwingen. Welch eine Erniedrigung! Maßnahmen einer verbitterten Frau. Sie erlebt Farrah als Opfer. Sie hat Mitleid mit ihm. Wie ungerecht das alles ist! Sie will ihm helfen.

Farrah ist gezwungen sich einen Anwalt zu nehmen. Jeff erfährt nun endlich, in welcher Situation sich sein Bruder befindet. Jeff will ihm finanziell unter die Arme greifen, kann aber nicht sämtliche anstehenden Unkosten auf sich nehmen. Harriette ist daher bereit, Farrah ein Darlehen zu geben, um einen Anwalt bezahlen zu können. Er nimmt sich eine Anwältin in Mombasa. Eine Frau, die ihre Sache versteht. Farrah beschuldigt Alice, die gemeinsamen Konten geplündert zu haben, und klagt auf seinen Anteil.

Neben all diesen Aktionen hat Farrah beschlossen, sich eine neue Zukunft in Malindi aufzubauen. Sein Fachgebiet ist das Bauen von exklusiven Möbeln. Damit haben Alice und er in Lamu viel Geld verdient. Reiche Touristen und Berühmtheiten, die in Lamu Ferienhäuser haben, waren bis vor Kurzem ihre treuen Kunden. Was in Lamu möglich ist, geht auch in Malindi, meint Farrah. Die Frage ist nur, wo kann er bezahlbare Räumlichkeiten finden, um eine Werkstatt einzurichten? Wie kommt er an Werkzeug und Maschinen? Wie kommt er an erfahrene Schreiner? Seine Mitarbeiter in Lamu sind alle sehr erfahren und wissen genau, wie Farrah seine Möbel konzipiert und baut. Auch das Ölen der gefertigten Möbel hat seine Geheimrezeptur. Eine spezielle Mischung aus Leinöl und anderen Zutaten sorgt für diesen unvergleichlichen Glanz. Neue Mitarbeiter zu trainieren dauert lange - zu lange. Er braucht seine Lamu-Leute! Farrah beginnt mit endlosen Telefongesprächen, um jeden einzelnen seines Lamu-Teams für sich zu gewinnen. Teilweise gelingt ihm das. Einige der Mitarbeiter wollen nicht unter Alice arbeiten, weil sie zu herrisch mit ihnen umgeht. Sie sagen Farrah zu nach Malindi zu kommen, sobald er Räumlichkeiten gefunden hat. Es ist eine delikate Angelegenheit, weil diese Mitarbeiter nicht über Farrahs Pläne sprechen dürfen.

Farrah braucht Werkzeug und Maschinen. Harriette ist bereit, ihm ein zweites Darlehen zu gewähren, ist aber der Meinung, dass ein Darlehensvertrag aufgesetzt werden muss. Farrahs Anwältin in Mombasa bereitet den Vertrag vor, und schon einige Tage später sitzen Farrah und Harriette in ihrer Kanzlei, um den Vertrag zu besprechen: die Summe, Raten, Zinsen und Verzugszinsen, Rückzahlungstermine, was passiert, wenn Zahlung ausbleibt - geschäftliche Regelungen. Sie unterzeichnen. Farrah kann jetzt erste Werkzeuge einkaufen. Harriette kontaktiert eine Firma in den Niederlanden, die gebrauchte Holzverarbeitungsmaschinen verkauft. Es werden drei Maschinen und eine Menge Ersatzteile bestellt, die per Seecontainer nach Mombasa verschickt werden. In drei Monaten werden sie dort erwartet. Zeit genug, um sich nach Räumlichkeiten umzusehen.

‘Kenya Industrial Estate’ (KIE), öffentliche Instanz zur Förderung von Klein- und Mittelbetrieben, bietet Existenzgründern zu absolut niedrigen Mieten solche Räumlichkeiten. Meistens handelt es sich um äußerst einfache Gebäude, oft ohne Fenster, ganz zu schweigen von sanitären Anlagen und Stromversorgung. Aber immerhin, vier Wände mit Wellblechdach. Der Mieter verpflichtet sich, selbst für Stromanschluss und Sicherheitsvorkehrungen zu sorgen.

Farrah reist mit einem Matatu nach Mombasa, um mit KIE zu sprechen welche Möglichkeiten es in Malindi gibt. Schlechte Nachricht: In Malindi sind alle verfügbaren Räumlichkeiten bereits vermietet. Gute Nachricht: es gibt da noch einen kleinen Innenhof zwischen zwei Gebäuden, den man ihm vermieten könnte. Farrah müsste aber auf eigene Kosten für die Bedachung und den Bau einer Frontwand sorgen. Der Mietpreis wird dementsprechend niedrig sein, noch niedriger als üblich! Farrah hat keine andere Wahl. Er willigt ein. Er ist geschickt und kann mit Hilfe seiner sechs Männer die erforderlichen Anpassungen realisieren. In Lamu waren seine Männer noch fest angestellt, jetzt kann Farrah ihnen diese Sicherheit nicht mehr bieten.

Sie fangen bei Null an. Sie kommen trotzdem. Sie kennen Farrah. Sie kennen seine Arbeitsmoral und wie er als Arbeitgeber und als Mensch ist. Viele Jahre haben sie in Lamu gemeinsam erfolgreich gearbeitet. Sie reisen per Bus an. Sie mieten Zimmer in Malindis Stadtviertel ‘Kisumundogo’, wo viele Ortsansässige wohnen. Ehefrauen und Kinder werden zu einem späteren Zeitpunkt nachkommen. Vorläufig bleiben sie in Lamu.

Die Konstruktion besteht aus einigen schräg verlaufenden Balken, auf denen Wellbleche – die in Kenia weitverbreiteten Mabatis - befestigt werden. Die Frontwand wird eine Kombination aus Stein, Holz und Mabati. Äußerst primitiv, aber sehr kostengünstig und fürs erste ausreichend.

Zwei Wochen nach Unterzeichnung des Mietvertrags können die Umbauarbeiten beginnen. Am Morgen holt Farrah die Männer mit Harriettes altem Pajero ab, es wird den ganzen Tag hin und her gefahren vom Hardwarestore zum KIE-Gelände: Holzbalken, Handsägen, Hammer, Nägel, Mabati. Es wird geschuftet bis Sonnenuntergang. Farrah bleibt mit einigen der Männer über Nacht in der Werkstatt, um Vandalismus und Diebstahl zu verhindern. Harriette sieht Farrah in diesen Tagen und Nächten überhaupt nicht. Dann endlich kommt ‘Kenya Power & Lighting’, um die nötigen Stromkabel zu verlegen.

Inzwischen kann die neue Eingangstür mit einem guten Vorhängeschloss verriegelt werden und Farrah kann sich wieder in Villa Waridi blicken lassen. Er ist erschöpft und hat abgenommen, aber Harriette sieht endlich wieder diesen Funken von Begeisterung und Hoffnung in seinen Augen, was sie viele Wochen nicht mehr in ihm entdecken konnte. Alles wird gut.

Aber es gibt beunruhigende Informationen aus Lamu. Eine tobende Alice - rasend über die Tatsache, dass Farrah mit einer Werkstatt in Malindi beginnt und Mitarbeiter abwirbt, sieht ihr eigenes Geschäft in Lamu schwinden und - schlimmer noch - Farrahs Zukunft im Aufbau! Das ist bedrohlich. Das muss unter allen Umständen verhindert werden! Sie weiß, dass Farrah Abnehmer für seine Möbel braucht, und ein bedeutender potentieller Abnehmer wird Alvin Donaldson in Nairobi sein. Alvin Donaldson, Amerikaner, gemeinsamer Freund von Alice und Farrah und erfolgreicher Geschäftsmann, betreibt in Nairobi zwei große Geschäfte mit afrikanischer Kunst und hochwertigen, afrikanischen Möbeln. Die Möbel, die er dort anbietet kommen unter anderem aus Alices und Farrahs Werkstatt in Lamu. Umgekehrt werden zahlreiche Produkte von Alvins Sortiment in Alices Boutique in Lamu verkauft - eine geschickte Symbiose.

Die beunruhigende Information ist, dass Alice Donaldson unter Druck setzt: Keine Möbel von Farrahs Malindi-Werkstatt in seine Läden aufnehmen, oder Alice wird Alvins gesamtes Sortiment aus ihrer Boutique verbannen! Alvin muss Partei ergreifen. Da er wenig Lust hat, sich in diesen Rosenkrieg verwickeln zu lassen, entscheidet er sich für den Status Quo womit Farrah jegliche Chance genommen wird, seine Möbel aus Malindi in Donaldsons Prestigeläden zu präsentieren und zu verkaufen: ein effektiver Schachzug von Alice und schwerer Schlag für Farrah. Alices Racheakt geht weiter. Sie kontaktiert alle wichtigen Möbel-und Einrichtungsgeschäfte in Nairobi und Mombasa. In einer gnadenlosen Lobbykampagne baut sie ein Beziehungsnetz gegen Farrah auf. Kein einziges Möbelstück aus Farrahs Werkstadt soll verkauft werden! Alices zweiter Schachzug.

Tagtäglich telefoniert Farrah stundenlang mit alten Freunden in Lamu, um die letzten Neuigkeiten zu erfahren. Es ist zermürbend.

“Farrah, warum hörst du nicht auf, dich so auf Alices Krieg zu konzentrieren? Konzentriere dich auf deine eigene Kraft, dein Potential, deine Fähigkeiten, deine eigenen Möglichkeiten. Alles andere bringt dir nur Verunsicherung, Zweifel und Angst - und schlaflose Nächte, die wir beide wirklich nicht gebrauchen können,” versucht Harriette ihm zuzureden.

Alice beeinträchtigt mit ihren Eingriffen außerdem die Entfaltung der jungen Liebesbeziehung zwischen Farrah und Harriette. Die Liebe kann sich durch Farrahs Überlebenskampf, die täglichen Frustrationen und Sorgen nicht frei entfalten, nicht wachsen. Sie wird gesehen - die Liebe - aber sie kann nicht erblühen. Alices dritter Schachzug.

Harriette fühlt sich machtlos und hintergangen. “Farrah, wir lassen es zu, dass ein anderer Mensch Einfluß nimmt auf unser Leben und unsere Gefühle. Diese Macht erstickt unsere Liebe im Keim und wir setzten ihr nichts entgegen, wir lassen es zu! Wir erkennen es beide nur all zu gut, aber wir tun nichts dagegen. Wir durchbrechen diese Macht nicht!”, ruft Harriette verzweifelt.

Sein Überlebenskampf hat sie beide fest im Griff.

Schwarzer Honig

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