Читать книгу Als Erinnerung noch Realität war! - Harry H.Clever - Страница 7

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Ein Leben bunt wie ein Kaleidoskop.

Schön, recht bunt und holprig, zersplittert und farbig wie der Blick durch ein Kaleidoskop, wenn man es auch nur leicht bewegt, so sollte sich das Leben des Autors von Beginn an, über viele Jahre hin fast schon zwangsläufig gestalten.

Auch sein späterer Bildung und Berufsweg war aber auch genauso holprig und mit vielen herben Einschnitten gepflastert, doch vielleicht auch daher bekam er später über viele Jahre die Gelegenheiten mit vielen Größen der internationalen Unterhaltung und auch aus der Motorsportbranche zusammenzutreffen und zusammen arbeiten.

Die umfangreichen Erlebnisse und Erinnerungen des Autors, die damals aber doch bittere Realität waren, unterteilen sich eben in mehrere Bereiche, die aber alle in dem persönlichen Rückblick unter einem umfassenden vergleichenden Begriff: Kaleidoskop! standen. Es waren eben doch nur, viele bunte Splitter, aber in der Abfolge dann doch wiederum bunt und schön!

Geboren und Aufgewachsen in einem Jahrzehnt, dass gewiss nicht zu den Schönsten und Ruhmreichsten in der Geschichte der deutschen Nation zählte und zudem noch in eine zerrissenen Familie hinein geboren worden ist. In einer konfusen Zeit, wo die spürbare Arroganz, Überheblichkeit und Menschenverachtung in der gesamten Bevölkerung fast schon als gänzlich normal angesehen wurde, und sich dann auch besonders ausgeprägt stellenweise in diversen Verwaltungen zeigte, denn so genannte Herrenmenschen bestimmten allerorten nach eigenem wohldünken über viele Jahre über das Wohl und Wehe einer vermeintlich schwächeren Person und Bevölkerungsschicht.

Über Allem schwebte zudem stets die Frage, ob man auch Arisch rein und unbescholten war, dass musste bei jeder Kleinigkeit erst einmal nachgewiesen und geprüft werden, bevor dann auch nur eine für uns dringend nötige und wichtige Verwaltungstätigkeit angegangen wurde.

Als erstes wurde einem auf einem Amt mit Nachdruck erstmal vermittelt, dass man praktisch störend sei, und dann erst gefragt was denn nun so dringlich sei, erst danach nahm man sich etwas unwirsch des anliegenden Problems an.

Ein ganz normaler Amtsbesuch war stets eine indirekte Erniedrigung für unsere Mutter, da sie ja als eine geschiedene Frau mit zwei kleinen Kindern, mit einem unausgesprochenen aber deutlichen Makel in der damaligen Zeit, als eine fast schon verachtenswerte Person aus der unteren Hierarchie des Volkes angesehen wurde, diese nötigen Amtswege haben wir, um auch unflätige Ansagen zu vermeiden immer zu Dritt wahrgenommen.

Dass bekam man immer über eine längere Zeit auch deutlich, überall und nicht nur in den Amtsstuben zu spüren, denn es herrschte doch in erster Linie auch bei der normalen Bevölkerung eine schon deutlich sichtbare Überheblichkeit und Arroganz, immer mit dem imaginären Ziel der eigenen Vorteilsnahme oder Selbstbereicherung.

Was aber auch schon bei dem kleinsten Vergehen gegen die Vorgaben, Repressalien einbringen konnte, da war das Fehlen des allgegenwärtigen Führergrußes schon eine große Widrigkeit.

Stets schon von klein auf und besonders in der Nachkriegszeit wurde dann überall eine gewisse Normalität von ihm wie auch von aller Welt gesucht und erwartet.

Aber was ist denn schon Normal, wenn rund um nur Chaos und Überheblichkeit und vor allem, ein deutlich sichtbarer Mangel an fast allem was zum Leben gehörte herrschte, vielleicht eben nur der jeweilige Moment oder die günstige Gelegenheit?

Eigentlich war es stets ein Leben lang auch später noch das Suchen nach etwas, dass man aber noch gar nicht kennen gelernt hatte, deshalb war alles Neue auch zugleich das vielleicht unbewusst Gesuchte. Ein gravierender Umstand der für ihn in seiner Kindheit zuerst eigentlich gar kein Begriff darstellte, das Gefühl der Geborgenheit im Zuhause bei der Familie, denn die suchende Unruhe war konstant in seiner Erinnerung von klein auf wie gänzlich Selbstverständlich eingebrannt.

Der lange Weg und die unterschwellige Suche nach einer Normalität begannen daher fast schon unbewusst auch in der frühesten Kindheit im Krieg. Da sind in kürzester Zeit viele verschiedene aber auch prägende Eindrücke, fast wie in einem Zeitraffer, auf einen jungen Menschen von gerade noch nicht einmal sechs Jahren eingestürmt.

Dass seine Eltern kurz nach seiner Geburt geschieden worden sind und die damals damit dann verbundenen großen Probleme wurden ihm dann viele Jahre später erst durch eigenes Erleben dann richtig klar und bewusst, aber den wahren Grund dazu hat er nie erfahren können.

In der damaligen Zeit, den Dreißigern und vierziger Jahren war dieses aber ein gewaltiges Makel, dass man indirekt zu jeder Zeit stets zu spüren bekam, denn wenn in einer Familie etwas sich nicht so darstellte wie die arrogante Hochnäsige Gesellschaft es für genehm ansah, war automatisch erstmal die Frau daran schuld.

Da spielte letztendlich die persönliche Schuldfrage im allgemeinen Umfeld die kleinste Rolle, obwohl diese eigentlich bei seinem, ihm für lange Zeit unbekannten Vater wohl zu finden gewesen wäre.

Es war in der nationalistischen Zeit stellenweise wie ein tägliches wahres Spießruten laufen, für uns und im speziellen aber auch für unsere Mutter, denn in der gültigen damaligen Weltanschauung galt nur eine komplette Familie mit arischem Nachweis als ein guter und akzeptierter Bestandteil der damaligen Gesellschaft.

Sie wurde dadurch in der eigentlich von Männern geprägten Gesellschaft fast schon automatisch zu einer Person zweiten Grades und natürlich auch entsprechend in ihrem, unserem Umfeld von der Allgemeinheit und besonders in öffentlich amtlichen Angelegenheiten behandelt.

Im Alltagsgeschehen zeigte es sich damals besonders bei Angelegenheiten mit den Verwaltungen, unsere Mutter hatte eben wie schon erwähnt einen nicht unerheblichen Makel und sie wurde dadurch auch entsprechend behandelt, da interessierte es niemanden direkt, warum und wieso denn die Eltern geschieden worden sind und welches momentane Anliegen so wichtig sein könne.

Denn sie musste damals mit gerade mal vierundzwanzig Jahren bei meiner Geburt und nach ihrer späteren Scheidung danach mit uns beiden Jungs, der Bruder war gerade mal drei Jahre älter als er selbst, mit den täglichen Problemen klarkommen.

Zu dieser Zeit war es Gesellschaftlich für eine Frau überhaupt auch noch besonders schwierig und auch ein anhaftendes Makel, mit Kind Alleinstehend zu sein.

So etwas gehörte sich einfach nicht, dass wieso interessierte doch wirklich niemanden, dann gewiss auch nicht nach irgendwelchen Schuldfragen und Hintergründen zu fragen oder dafür Verständnis zu zeigen.

Das Leben, dass zeigte sich bereits da schon, war so gefährlich wie der Balanceakt auf schmalem Grat und gewiss nicht so bunt wie eben ein Kaleidoskop nur sein kann, dass ja auch bei jeder leichten Bewegung ein gänzlich anderes buntes, aber eben auch zerrissenes Bild zeigt.

Man hatte sich über lange Zeiten, über Jahre hinweg eben kaum irgendwie etwas ein oder an etwas gewöhnt und war dann doch kurz darauf auch schon wieder wo anders und unter anderen Leuten mit all ihren jeweiligen Eigenheiten und auch manchmal unverhohlenen persönlichen direkt abwertenden Meinungen und Reaktionen.

Normalität bedeutet eigentlich doch auch Kontinuität, aber davon war Jahrelang wirklich nichts zu spüren, außer dass man sich an das ständige krasse Wechseln der Situationen und der Wohnorte gewöhnt hatte.

Das war dann paradoxer Weise auch schon wieder Normal und wenn es dann auch mal keine Änderung gab, hatte man zugleich das ungute Gefühl das hier eventuell doch etwas nicht stimmen kann.

Nicht alle Ortschaften und Gegenden sind gleichmäßig von den Kriegsbegebenheiten gleich stark betroffen gewesen. Für diverse Bereiche war es dann schon ein gravierendes Ereignis, wenn die feindlichen Flieger besonders tief über die Ortschaften geflogen sind, aber es gab dann auch besonders mit Industrie bestückten Bereiche die massiv heimgesucht und auch massiv bis zur Totalvernichtung Bombardiert worden sind.

Entsprechend ausgeprägt sind und waren die vielen Erlebnisse und Erinnerungen der Kinder und Heranwachsenden an die damalige schlimme Zeiten.

Glücklich konnten sich die Personen trotzdem schätzen, die, wenn sie durch die widrigen Umstände nicht ihre Gesundheit und zudem auch noch ihre angestammte Heimat ganz oder auf lange Zeit verloren haben, oder sogar verlassen mussten.

Aber allen Menschen war damals eins gemeinsam, jeder versuchte aus den persönlich schlechten Situationen noch das Beste für sich selbst zu machen, dass spürte man besonders wenn man dann auch noch auf das Wohlwollen anderer Leute angewiesen und dadurch abhängig war.

Eine Kindheit und Jugend in den vierziger Jahren in der es zum Träumen und Schwärmen wirklich keine Zeit und auch keinen Anlass gab, es fehlte aller Orten ja zudem auch jede Art von männlichem Vorbild eben selbst auch der normale männliche Gegenpart innerhalb der Familie.

So verlief für Harry die Kindheit dennoch zwischen recht vielen unterschiedlichen und trotzdem aber für einen wachen kleinen Jungen auch schöne aufregende Augenblicke und eben auch trotz der sehr vielen unschönen Momenten in einer harten und erbarmungslosen Zeit.

Eine Zeit wo sehr stark Egoismus und auch eine allgemeine Rücksichtslosigkeit an der Tageordnung war und im Grunde jeder erst einmal nur nach seinem eigenen persönlichen Vorteilen trachtete. Wer dieses nicht tat, war schon fast selber schuld daran, wenn etwas nicht funktionierte oder nicht erreicht wurde.

Doch es gab auch immer wieder Personen die einem fast uneigennützig helfend zur Seite standen, soweit die Situation es damals eben zu ließ. Es bleiben somit doch auch gute Erinnerungen und erste Eindrücke, die Erlebnisse einer Kindheit in einer irrealen Kriegszeit und auch danach.

Auch noch nach dem Krieg, nach einem Kriegsende das von der allgemeinen Bevölkerung lange recht schnell erwartet worden war, aber in der Realität und in den Köpfen dann eher doch erst ganz langsam Wirklichkeit wurde, man versuchte insgeheim zum eigenen Vorteil Stellenweise immer noch die alte selbstverständliche Machtherrlichkeit aufrecht zu erhalten um seine eventuellen Vorteile so lange wie möglich zu erhalten.

Da waren selbst in den engsten Lebensbereichen viele Dinge geschehen, die nicht so schnell vergessen werden konnten und alleine schon daher war dann kaum noch ein vernünftiges Miteinander, wie lange vor dem Krieg möglich. Unzählige Familien wurden durch irgendwelche Zwänge auf Jahre getrennt und in alle Winde zerstreut oder auch völlig ausgelöscht, es gab wohl Land auf Land ab keine Familie wo nicht mindestens ein Opfer des Krieges zu beklagen war.

Alle, die überlebt hatten hofften inständig, dass bald alles wieder in normalen geordneten Bahnen verlaufen würde, was aber ist schon normal, eigentlich vielleicht auch nur das was man sich idealisiert vorstellte. Doch so mancher musste auch seine Hoffnungen bald aufgeben, wenn er mit den total neuen unumstößlichen harten Begebenheiten dann wiederum erneut konfrontiert wurde.

Althergebrachtes war zu der Zeit eigentlich gar nichts mehr wert, aber man hatte genau genommen eigentlich nichts anderes, eben nur dieses.

Neues tat sich unendlich schwer, da ja fast alles erst mal wieder aus Ruinen und Resten nach und nach entstehen musste, improvisieren in allen Lebenslagen war eben oberstes Gebot der damaligen Zeit, wo das Fehlen von Material und Technik der alles umtreibende Faktor und große Behinderung war.

Diese Zeit, wo in erster Linie das Überleben wichtig war, war das Wie schon fast zweitrangig, jeder trachtete eigentlich mit den jeweiligen Begebenheiten nach seinen eigenen Vorteilen, und daher nicht unbedingt nach dem Wohlwollen und Ergehen anderer.

Besonders denen die auf unbestimmte Zeit irgendwo willkürlich wie wir zugeordnet worden waren. Man war eigentlich in ihren Kreisen störend, aber als billige fast rechtlose Arbeitskraft wie auch die vielen ausländischen Landarbeiter aus den östlichen Besatzungsbereichen, doch im täglichen und ländlichen Leben auch wiederum für die Allgemeinheit vorrübergehend sehr nützlich und hilfreich.

Ein Erwachsener hatte mit dieser Einstellung damals schon seine erheblichen Probleme, aber ein Kind war diesen Unwägbarkeiten mit aller Härte ausgeliefert, die es natürlich noch nicht ergründen, begründen und verstehen konnte. Denn an allen Ecken und Enden herrschte damals im Grunde doch auch nur Mangel und das Gesetz des Stärkeren und der Denunziation, irgendwie war für Jeden das eigene Wohlergehen das oberste Gebot aber trotzdem eben auch nicht für jeden machbar.

Es war eine für wahr harte entbehrungsreiche und auch nicht ganz ungefährliche Zeit. Denn Ungemach drohte von allen Seiten und eine Hilfe war auch von einer Verwaltungsperson kaum oder nur sehr selten zu erwarten, denn diese Personen lebten regelrecht in ihren eigenen Hemisphären, die man tunlichst nicht stören sollte.

Ein normal humanes, friedvolles und verständnisvolles Miteinander, was für einen Heranwachsenden genau gesehen schon ein Muss ist, war fast gar nicht mehr existent, jeder wähnte meist in einem Gegenüber einen feindlich gesonnenen Menschen, was dieser auch leider viel zu oft auch war.

Erwachsene Männer, zwischen zwanzig und vierzig Jahren bekam man fast gar nicht mehr zusehen und wenn dann fast nur noch in Uniformen. Denn die überwiegende Zahl der Männer waren in Stadt und auch auf dem Land ja alle bei der Wehrmacht und meist dann auch, sehr weit weg. Außerdem sah man dann höchstens noch einige, aber meist unhöfliche und überwiegend überhebliche herrschsüchtige Beamten in den diversen Verwaltungsbereichen.

Besonders wenn die Herren in ihren dunklen, schwarzen oder auch braunen Uniformen dann noch einen vermeintlichen Grund sahen mitsprechen zu müssen, konnte es plötzlich doch recht ungemütlich und auch gefährlich werden, denn nur sehr selten konnte man ihrer scheinbaren Allmacht entgehen. Vor allem in der Verpflegungsfrage war es besonders ausgeprägt, man musste schon froh sein, wenn man über einigermaßen ausreichend Brot und Butter oder etwas Schmalz verfügen konnte.

Was aber auch nicht immer der Fall war, denn man war als Evakuierter eben auch generell auf das Wohlwollen der Wohnungsgeber angewiesen war, was gewiss auch nicht immer uneigennützig geleistet wurde. Egal wie und was an Mangel und Unbill um einen rechten Lausbuben herum geschah war für ihn eigentlich neben Rangig, außer wenn der Magen es überdeutlich durch sein knurren kundtat, wurde auch ihm schmerzlich bewusst, dass vieles nicht so war wie es eigentlich sein sollte.

Aber für Harry war es trotzdem auch irgendwie eine abenteuerliche, erlebnisreiche und daher, trotz allem Negativen eine schöne Kinderzeit. Viele neue, noch nie erlebte Eindrücke hier auf dem Land gab es ja zu Hauff, was einen kleinen Jungen aus einer großen Stadt wohl brennend interessieren und auch faszinieren konnte.

Das aber einen Erwachsenen wiederum schon eher zur Abneigung tendieren und des Öfteren verzweifeln ließ. Denn was in einer Stadt normal und üblich ist, war hier auf dem Land unmöglich oder sogar total verpönt. Auch was es gewohnt in der Stadt im nahe gelegenen Laden zu kaufen gab, war hier nur mit einer einige Kilometer weiten Fahrt mit einem Fahrrad, sofern man eines hatte oder sich ausleihen konnte, nach Gotha möglich und dann vielleicht aber auch dort zur Zeit nicht erhältlich.

Egal was auch immer um einen kleinen Jungen herum geschehen wird, ein kleiner neugieriger Lausbub ist und bleibt eben doch auch ein Lausbub. Und zudem ist es ja auch so, was man noch nicht kennen gelernt hatte, vermisst man ja bekanntlich auch nicht.

Ganz egal wie es in der Welt um ihn herum auch zugehen mochte, er war zu der Zeit über viele Jahre hinweg eben unablässig auf einer nie enden wollenden Entdeckungstour. Es hätte doch wohl die schönste Kindheit die man sich vorstellen konnte werden können, wenn eben die unschönen Begleitumstände nicht gewesen wären.

Was und wo bitte sehr, ist denn nun das zu Hause oder das Daheim, eine solche Frage stellte man sich als Ausgebombter und auch Vertriebener ohne Dach über dem Kopf eigentlich damals überhaupt nicht. Man wurde ja beinahe fast ungefragt von einem Amt einfach dahin verfrachtet wo Platz war und wo man zudem auch dringend billige hilfreiche Hände, nur für Kost und Logis, eventuell ein kleines Handgeld benötigte.

Als Mensch, der im städtischen Gepräge aufgewachsen ist, ist das Landleben schön, es wird dann doch schon eher mehr idyllisch angesehen, doch wenn man dann fast über Nacht dorthin versetzt wird, ist es dann doch schon etwas befremdlich und total ungewohnt, denn fast alles Bekannte war weit fort, und das total unbekannte war normaler Alt Tag.

Besonders hart trafen einen diese fast schon gewollten behelfsmäßigen Unzulänglichkeiten, weil man ja nicht einen Moment vorher, Zeit und Gelegenheit hatte sich auf solche grundlegenden lebensverändernde Begebenheiten auch nur annähernd einzustellen, solche Probleme und Schwierigkeiten hatten die diversen Herrschaften in den gehobenen Bereichen eben nicht und taten, dass dann auch meist mit offenem Unverständnis kund.

Es begann ja schon damit, dass keinerlei Garderobe, die für das Landleben entsprechend gewesen wäre vorhanden war, es musste mit allem Möglichen und Unmöglichen ständig improvisiert werden. Deshalb konnte man auch in den ersten Wochen gleich feststellen wer ein Einheimischer oder ein Evakuierter war, denn sie bildeten schon einen fast exotischen Anblick in ihren städtischen und auch provisorischen Bekleidungen.

Denn kaum einer hatte die dort übliche und nötige Bekleidung, jeder war froh, dass er überhaupt etwas zum Anziehen hatte, da musste eine Jacke oder Mantel von mehreren Altersstufen hinter einander getragen werden. So wurde manche unschöne Situation hingenommen und in paradoxer Weise fast schon als doch hilfreich und nötig angesehen. Weil man ja in erster Linie etwas zu Essen und ein Dach über dem Kopf brauchte und der Rest war im Moment völlig egal und nebensächlich.

Auch wenn von diversen Personen einem das sowieso schon schwere Leben nicht gerade leichter gemacht wurde, so war man doch wiederrum sehr froh das man erstmal ein heiles Dach über dem Kopf und etwas zu Essen hatte.

An oberster Stelle stand somit über lange Zeit die persönliche Unversehrtheit, da waren offensichtliche Mangelernährung und einer Person nicht zugehörige Bekleidung keine besonders aufregende Angelegenheit.

Was aber auch Augenfällig, besonders hier im ländlichen Bereichen war, auf den Straßen waren überwiegend nur ältere Menschen zusehen, junge Frauen oder jugendliche Mädchen sah man nur sehr selten, wenn überhaupt dann nur in der Begleitung von älteren Personen, so gehörte der ländliche Außenbereich fast gänzlich den Knaben im Kindesalter.

Die Begriffe männliche oder weibliche Garderobe war zudem über eine längere Zeit überhaupt kein Thema, nur eins war wichtig, Hauptsache ganz und warm.

Da standen irgendwelche persönlichen Befindlichkeiten automatisch total hinten an, was aber dann auch von einigen zu jeder Zeit in den verschiedensten Versionen schamlos ausgenutzt wurde. Alleine schon aus diesem Grunde war es schon von weitem ersichtlich zu welcher Bevölkerungsgruppe ein Mensch der einem begegnete, gehörte.

In den Städten war es fast immer ein deutlich sichtbarer Judasstern auf der Brust, hier auf dem Land war es eben eine nicht angepasste Garderobe, die den persönlichen Status schon deutlich nach Außen deklarierte.

Als Erinnerung noch Realität war!

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